Autor Thema: Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen  (Gelesen 9268 mal)

Offline MAS

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #30 am: 17.06.2024 19:36 »
Andererseits, lieber Hajo, erleben wir doch seit Jahren eine Zunahme der Toleranz und des Respekts.

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Offline JoHa

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #31 am: 17.06.2024 20:58 »
Dein Wort in Gottes Ohr!
Die Wahlerfolge der afd (ich mag sie nicht groß schreiben) lassen systematischen Abbau von Toleranz und Achtung von ungewohntem Auftreten befürchten. Im Kulturbereich habe ich schon Hinweise auf so etwas wie das gesunde Volksempfinden gehört. Deutschlandfunk berichtete am Wochenende darüber.
Nicht Johannes. Joachim!

Offline hirti

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #32 am: 17.06.2024 22:02 »
Ja, Michael, ich finde auch dass wir seit Jahren eine Zunahme von Toleranz erleben. Sie hat es mir erst schmackhaft gemacht, im Rock in die Firma zu gehen.

 Aber dass Unternehmen angehalten und motiviert sind, ein tolerantes Klima zu schaffen, heißt nicht dass das auch jeder Mitarbeiter lebt und schon gar nicht dass es jedem gefällt.

Genau so wie man keine Fragen stellen sollte deren Antwort man möglicherweise nicht hören will. Und schließlich hat das Unternehmen ja gefragt.

Am Ende frustriert es mich doch, dass ich mich echt voll für mein Team ins Zeug haue und viel tue damit es allen gut geht und wir erfolgreich sind …. Und dann ist das einzige was jemand meinen Vorgesetzten über mich erzählen möchte , dass mein Gewand lächerlich aussieht.


Offline Uckermärker

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #33 am: 17.06.2024 23:52 »
Solange es Hobby ist und es einem egal sein kann, wenn man im Rock durch die Stadt zieht - kann man die Meinung Anderer ja gut ignorieren.

Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, kann es kompliziert werden.
Gute Kundenbeziehungen sind essential.
Hauptsächlich um meine Kunden ein Stück "aufzuklären" wollte ich vorletzten Sommer den Zeitungsartikel über mein Rocktragen.https://www.rockmode.de/index.php?topic=8893.msg162391#msg162391

... immerhin habe ich den Eindruck das Frauen in unserem Laden nun viel "wacher" sind, da sie sich sonst ja eher weniger für Technik interessieren ;)
Und ich habe öfter im Smalltalk etwas zu meinem Rocktragen gesagt.

Gab es denn Kunden, die sich negativ geäußert haben?
Mit toleranten Kunden ist es eh angenehmer Geschäfte zu machen ...

Mitarbeiter mit zu nehmen ist schon komplizierter - die sind halt jeden Arbeitstag mit einem zusammen.
Vielleicht helfen da nur Gespräche und Aufklärung. Ernst nehmen würde ich es schon.

VG Jens



Wenn eine Frau der Ansicht ist, ihr steht ein Anzug, so trägt sie ihn einfach.

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Offline MAS

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #34 am: 18.06.2024 00:14 »
Was meine Kolleg:innen angeht, so habe ich keinerlei Intoleranz meinen Röcken gegenüber bemerkt, eher von einigen Begeisterung, von anderen Gleichgültigkeit. Was die Studierenden darüber denken, erfahre ich selten, denn auch wer es nicht mag, wird es mir nicht sagen. Ich erfahre von ihnen den normalen Respekt oder auch die normale Respektlosigkeit, den sie anderen Lehrkräften auch zukommen lassen, und ab und zu ein Dankeschön für gute Lehre, gute Betreuung u.dgl. 

Sicher habe auch ich Angst vor dem "Rechtsruck", bei dem sich Leute vielleicht dann trauen zu sagen, was sie sich sonst nicht trauten und bei dem die Polizei gerne wegguckt, wenn nicht angepassten Menschen etwas passiert. Die Propaganda der afd und ihrer Schwesterparteien in anderen Ländern arbeitet ja erfolgreich in diese Richtung.

Und das kann dann auch dazu führen, dass Menschen, die Verantwortung für Geschäfte, Institutionen usw. haben, meinen, diesem Geist gehorchen zu müssen, auch wenn sie ihn nicht gewählt haben.

Aber noch habe ich keine solchen Erfahrungen in meinem Alltag gemacht. Ich will mich auch nicht von Angst davor bestimmen lassen, sondern offen und aufrichtig meinen Weg gehen und Leute, die für sich andere Wege gehen, darin respektieren, solange sie auch respektvoll oder zumindest tolerant mit anderen Menschen umgehen.

Hirti, bei Dir ist es aber doch nur eine Einzelmeinung eines Engstirnlers. Solange er nicht andere damit ansteckt, ist es ja sicher auszuhalten.

LG, Micha
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Offline Kim70

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #35 am: 18.06.2024 08:47 »
Hallo Hirti,
klar trifft einen so ein Kommentar, weil fast jeder um sich herum gerne die heile Welt hätte, zumindest gefühlt.

Betrachte ich aber mal die andere Seite, kommen da Fragen auf:
Bei so einer Umfrage ist es Ziel strukturelle Schwächen in der Organisation aufzudecken und Führungskräften einen Anhaltspunkt zu geben, ob sie Verbesserungspotiential in der Art ihrer Führung der Mitarbeiter haben.
Es ist weder Ziel Informationen zur gefühlten Außenwirkung der Vorgesetzten von den Mitarbeitern einzuholen noch eine modische Bewertung von Kollegen vorzunehmen.
Ganz nebenbei stelle ich mir die Frage, ob der Kollege es sich auch herausgenommen hätte auf diese Weise Kritik an deiner Kleidung zu üben, wenn Du eine Frau wärst, deren Kleidungsstil ihm nicht gefällt.

Grundsätzlich sollte persönliche Kritik auch persönlich kommuniziert werden, um auch die Möglichkeit zu bieten persönlich darauf zu reagieren.
Für mich hat die Aktion etwas von „Verpetzen“: Ich mag IHN nicht, und jetzt solle er von höherer Stelle Ärger bekommen, das hat er ganz allgemein in meinen Augen verdient. Das mit Röcken ist das Einzige, was mir einfällt, um es ihm anzuhängen.

Betrachte es mal entspannt von dieser Seite und wahrscheinlich fällt Dir sogar ein Kollege ein, der motiviert ist, so zu handeln.

Offline Skirtedman

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #36 am: 18.06.2024 10:52 »
Natürlich hört man solch eine Botschaft, hirti, nicht so liebend gerne.

Sollte ich mit meinem Verhalten (hier: Kleidung) wirklich für einen Imageverlust sorgen für meine Firma?
Kann ich da einfach drüberstehen, selbst wenn dies tatsächlich geschäftsschädigend sein sollte?

Leider verstecken sich heute noch immer allzu oft die Männer hinter ihrer Arbeitsrüstung, dem Anzug, weil sie glauben - oder die Vorgesetzten -, dass man nur in solch einem sehr vereinheitlichten Erscheinungsbild als seriös angesehen wird. Das geht ja oft soweit, dass allenfalls bei sehr hohen Temperaturen sich getraut wird, das Jackett abzulegen und vielleicht mal die Hemdsärmel hochzukrempeln. Die Rüstung zählt leider oft mehr als die Fähigkeiten des Menschen, der darin steckt, vielleicht sich darin versteckt. Dass man hinter dieser Fassade nicht allzu selten auch fehlende Fähigkeiten, mangelnde Kompetenz oder gar schlechte Absichten verstecken kann, geht bei dieser Augenwischerei sehr oft vergessen.

Natürlich wirst Du, hirti, als Du bei Deiner Arbeit den Rock etabliert hast, bestimmt Gedanken gemacht haben, wie denn Deine Kollegen, Vorgesetzten und Mitarbeiter reagieren werden. Und vermutlich wirst Du dabei auch bedacht haben, dass Du auch in Beziehung zu Deinem Kunden / Deinen Kunden Dich damit auseinandersetzen wirst.

So neu wird also der an Dich herangetragene Gedanke für Dich nicht sein, welche Wirkung das auch im Kundenkontakt eventuell erzielen wird.

Du schreibst, Du hast die Ergebnisse Deines Teams verbessert. Sollte das nicht Anstoß genug geben, dass Deine Wirkung auf den Kunden / die Kunden, aber auch im Team nicht so schlecht sein kann. Die Gedanken, einen Imageverlust für Deine Firma mit Deinem Auftreten zu erzielen, kannst Du wohl getrost abstellen.

Auch scheint mir, dass Deine Vorgesetzten, die Dir diesen Gedanken mitgeteilt haben, selbst dies so nicht sehen. Natürlich wäre es ein Leichtes für Deine Vorgesetzten, wenn sie in Bezug auf solch eine Befragung, ihre eigene Haltung in Form von angeblichen Meinungsäußerungen formulieren würden, um sich aus dem Dilemma rauszuhalten, dass sie Dir das als ihre eigene Haltung verkaufen müssten.

Also ich glaube nicht, dass Deine Vorgesetzten diese Gedanken selber hegen oder sich diesen anschließen, denn dann - so meine Meinung - hätten sie nicht gesagt, dass einer der Mitarbeiter diese Gedanken geäussert habe, sondern sie hätten generell von "Mitarbeitern" gleich im Plural gesprochen, um dieser Aussage mehr Gewicht zu verleihen.

Darum glaube ich, dass das in der Tat nur eine einzelne geäusserte Einzelmeinung war, die Du mit Blick auf Deine Leistungen gut wegstecken kannst. Und die Du - egal ob Du es weisst oder ahnst, wer dies gesagt haben könnte, oder nicht - in geschickter Kommunikation mit Deinem Team im Laufe der Zeit klären kannst, um derlei Ängste im Team zu zerstreuen.

Und man will oft gar nicht glauben, dass abweichendes Verhalten nicht per se für einen Imageschaden oder mit Kundenzurückhaltung einhergeht, sondern dass es möglicherweise einhergeht mit einem Imagegewinn für Deine Firma und vielleicht auch Vertrauensgewinn bringt. Es kann durchaus von Vorteil sein, schräge Vögel in der Firma zu beschäftigen.

Und wenn die Zahlen nicht aus unerklärlichen Gründen sich im nächsten Zeitraum oder bereits im letzten verschlechtern, dann spricht doch alles dafür, dass derlei Gedanken unbegründet sind.

Yoshi

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #37 am: 18.06.2024 11:18 »
Die Rüstung zählt leider oft mehr als die Fähigkeiten des Menschen, der darin steckt, vielleicht sich darin versteckt. Dass man hinter dieser Fassade nicht allzu selten auch fehlende Fähigkeiten, mangelnde Kompetenz oder gar schlechte Absichten verstecken kann, geht bei dieser Augenwischerei sehr oft vergessen.

Meine verstorbene Tante sagte mal: "Ein Lackaffe im Anzug bleibt immer noch ein Lackaffe!"

Offline Silkman

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Antw:Was dir die Kollegen nicht über deinen Rock sagen
« Antwort #38 am: 18.06.2024 23:55 »
Lange nicht mehr gehört - und wunderbar kurz auf den Punkt gebracht   :)

Offline JoHa

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« Antwort #39 am: 19.06.2024 22:59 »
Welcher direkte Kommentar auch immer, trägt den Impuls zu einer guten Auseinandersetzung in sich.
Gefährlich, weil feige und hinterlistig, ist die üble Nachrede. Der muß man in Wort, Tat und, ja, wenn es sein muß, in juristischer Klage, entgegentreten.
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Yoshi

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« Antwort #40 am: 19.06.2024 23:43 »
Gefährlich, weil feige und hinterlistig, ist die üble Nachrede. Der muß man in Wort, Tat und, ja, wenn es sein muß, in juristischer Klage, entgegentreten.

Hatte ich damals bei meiner vorherigen Einrichtung auch in Erwägung gezogen, aber ich hatte keine Lust auf eine juristische Auseinandersetzung. Durch meine Kündigung und die neue Arbeitsstelle hat es sich ja glücklicherweise zum Guten gewendet.

Ich habe stattdessen vor wenigen Tagen eine Meldung über meinen Fall an die Antidiskriminierungsstelle gesendet. Die Anfeindungen der Eltern und den Umgang der Einrichtung und des Trägers habe ich dabei kurz geschildert. Eine Beratung habe ich nicht eingefordert, sondern es nur zu statistischen Zwecken abgeschickt. Allerdings nicht anonym, sowohl mein Name und die Namen der Einrichtung und des Trägers habe ich angegeben. Mein Arbeitgeber hat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) mit Füßen getreten, als sie mich nicht unterstützen und das kann die Antidiskriminierungsstelle ruhig mal vermerken.

Offline JoHa

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« Antwort #41 am: 20.06.2024 22:05 »
Mich würde ineteressieren, wer " Mein Arbeitgeber" war.
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Yoshi

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« Antwort #42 am: 20.06.2024 23:22 »

Offline MAS

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« Antwort #43 am: 21.06.2024 00:26 »
Ich habe eben feststetellt, dass meine ehem. Grundschule, inzwischen auch eine Kita ist: https://www.kinderhaus-morgenstern.de/startseite/historisches/

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« Antwort #44 am: 21.06.2024 00:45 »
Ich habe eben feststetellt, dass meine ehem. Grundschule, inzwischen auch eine Kita ist: https://www.kinderhaus-morgenstern.de/startseite/historisches/

LG, Micha

Und wer genau hinschaut, der sieht auf dem Bild auch Jungen in Kleidern. Das Konzept "Eurythmie" der Waldorfpädagogik haben wir schon mal hier besprochen.


 

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