Autor Thema: Artikel in The Guardian: Warum kaufen Männer bei den Frauen?  (Gelesen 5335 mal)

Offline GregorM

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https://www.theguardian.com/fashion/2023/sep/11/i-prefer-womens-jeans-mens-lack-design-subtlety-why-men-are-buying-womenswear

Es geht im Artikel nicht um Röcke an sich, sondern um Frauenkleidung generell.

Interessant dürfte eine Untersuchung der schwedischen Firma Klarna sein:

„According to a 2022 study by Klarna, the Swedish financial services company, 70% of consumers have expressed an interest in buying gender-neutral clothing in future, and unisex brands such as Telfar, Entireworld, MC Overalls and Riley Studio plan to meet the demand.”

Und dass auch Unternehmen wie Uniqlo und Cos diesen Trend erkannt haben:

"Uniqlo has noted a 15% increase in the number of men buying women’s items in the past four years, and at Cos, the expectation is that men will buy womenswear, and vice versa. “We have always seen our community shopping across both departments and when we create our collection, we often see pieces we believe in for all genders,” says Karin Gustafsson, design director at Cos…"

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Gregor
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Offline doppelrock

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Hallo Gregor,
danke für den link.
Freut mich, wenn Bewegung in die Läden kommt und die bisherige designlose Männerkleidung interessanter und vielfältiger wird.
Mir persönlich nützt es aber wenig, denn ich muss schon lange "drüben" einkaufen, weil die Männer-Abteilungen nichts in meiner Größe anbieten.

Es gibt bei den Damen schon viele Sachen, die für Männerkleidung gehalten werden, wenn sie ein Mann trägt.

Also mal schauen, wie sich die Mode entwickelt.

Gruß
doppelrock

Offline Holger Haehle

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Bemerkenswerter Artikel. Die Auswahl ist tatsächlich bei allem in den Damenabteilungen deutlich größer - selbst bei Hosen.

Wie oft ärgere ich mich, wenn ich was Neues bei den Frauen sehe und dann nichts Vergleichbares in der Herrenabteilung finde. Ich habe sogar schon erlebt, dass es Flanellhemden nur für die Damen gab.

Deswegen suche ich schon längst auch dort nach Sachen. Ich bin eh regelmäßig da mit meiner Frau, da ist es doch naheliegend bei der Gelegenheit zu schauen, ob was für mich dabei ist. Manchmal gibt es Größenprobleme (eher bei Oberteilen als bei Röcken). Man muss die Sachen also wirklich anprobieren, um zu sehen, ob es sitzt.

Offline Holger Haehle

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Ich vermute, der Rock am Mann kann erst so richtig Fahrt aufnehmen, wenn sich ganz allgemein die Haltung gegenüber Passformen und Stilen ändert.

Der Schritt von den Standardjeans zu anderen Längen oder einer Culotte ist ein viel kleinerer Sprung als direkt zum Rock.

Ich habe übrigens bei meiner Tochter eine oversized Bluse ohne Ärmel gefunden, die meine Oberarmmuskel in wirklich sehr männlicher Weise betont. So einen Schnitt habe ich noch nie in einer Herrenkollektion gesehen.


Offline GregorM

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Ich vermute, der Rock am Mann kann erst so richtig Fahrt aufnehmen, wenn sich ganz allgemein die Haltung gegenüber Passformen und Stilen ändert.

Der Schritt von den Standardjeans zu anderen Längen oder einer Culotte ist ein viel kleinerer Sprung als direkt zum Rock.


Ja, ich denke auch, dass das Borgen von Klamotten beim anderen Geschlecht der erste RICHTIGE Schritt vorwärts sein könnte, und wo sich der Durchschnittsmann zum Neues gewöhnen könnte.

Gruß
Gregpr
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Offline Olivier

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Interessanter Artikel, vorallem weil The Guardian nicht für die Nische schreibt.
Der Grund ließe sich aber auch einfach als: akuter Bore-Out mit der Männermode zusammen fassen.

LG, Olivier
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Offline cephalus

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Der Grund ließe sich aber auch einfach als: akuter Bore-Out mit der Männermode zusammen fassen.

So akut auch wieder nicht ;)
Das hält bei mir seit 30 Jahren an

Offline Holger Haehle

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Und wie stehts mit euch? Geht es euch ausschließlich um den Rock? Seid ihr Rockfetischisten?

Oder:
- sucht ihr ästhetische Ausdrucksmöglichkeiten auch bei anderer Oberbekleidung?
- schätzt ihr die Bequemlichkeit von weiten und fließenden Röcken auch in Kleidern und Blusen?
- habt ihr Hosen auch in so vielen Längen und Texturen wie in eurer Rocksammlung?
- kombiniert ihr Röcke mit passenden Heels, Taschen und "Malepolish"?

Auch unser neuer Basketballweltmeister Dennis Schröder kauft seine fetten Halsketten sicher nicht in einem Herrensortiment.

Offline Skirtedman

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Um erst mal kurz zu antworten:

mir geht es in erster Linie um Röcke und Kleider.

Dass es da auch noch andere Sachen gibt, die in meinem Leben Sinn machen, um die ich aber lange einen Bogen machte, weil sie weiblich zu sein schienen, ist bereichernder Nebeneffekt.

Yoshi

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Ich kaufe ständig in der Damenabteilung ein, allerdings online, weil ich mir 1. den Schnitt am Model anschauen kann und 2. filtern kann nach "weiter" oder "oversized" Kleidung (figurbetonte Damenkleidung kann ich nicht tragen, Taille und Schulter sind meist das Problem)
Mal eine kleine Auflistung, was ich kaufe:
- Röcke: von kurz bis lang, viel in A-Linien-Form, u. a. Faltenröcke oder plissierte Röcke, farblich fast alles, auch viele Print (z. B. Streifen, Tartan, Animal Print)
- Kleider: finde ich selten passendes, dann am ehesten oversized Shirt- oder Pulloverkleider. Ich habe aber auch ein Kleid ähnlich einer Toga, ein Patchwork "Hippie"-Kleid und ein Latzhosenkleid.
- Shirts: in Oversize. Es gibt oft andere Prints als in der Herrenabteilung und man kommt einfacher an manche Farben (insbesondere Rosa)
- Pullover: ebenfalls in oversize. Ähnlich wie bei T-Shirts: andere Prints, Farben und Muster. Hier spiele ich auch mit anderen Formen, z. B. ein löchriges Crop Top, dass ich über einen Longsleeve ziehe.
- Hosen: Stoffhosen und Jeans mit anderen Schnitten als bei den Herren. Hier finde ich auch mal eine rote oder rosa Hose. Trage auch Shorts, orientalische Hosen oder Hosen mit Animal Prints, Karomuster, etc.
- Leggings: Viele verschiedene Farben und Muster aus der Damenabteilung (bei Männern gibt es ja nur diese alltagsuntauglichen Sportleggings). Strumpfhosen sind nicht so meins und ich habe nur eine, die ich gut finde.
- Jacken: Lederjacken, Mäntel und Trenchcoats (ebenfalls alles in weit oder oversize)
- Schuhe: hauptsächlich Stiefeletten und Stiefel. Insbesondere Modelle, die es in der Männerabteilung kaum gibt. Das sind Boots mit mittelhohen Schaft, Overknees, Heels oder Farben wie rosa oder hellblau. Mit meiner Schuhgröße 45 ist die Auswahl dann doch begrenzt, aber vorhanden. Einige Hersteller stellen Damenschuhe auch in "Wide Fit" her, was besser zu meinen breiten Füßen passt.
- Handschuhe: Lederhandschuhe (Bikerstyle), die zwar als "unisex" beworben wurden, aber eher "feminin" wirken.
- Mützen/Hüte: Würde ich prinzipiell kaufen, aber die passen meistens nicht. Hier habe ich sogar oft in der Herrenabteilung wenig Auswahl.
- Nagellack: eine sehr breite Palette an Farben. Neben Röcken meine größte Leidenschaft!
- Make-Up: Bisher nicht genutzt. Ich bin aber nicht abgeneigt in Zukunft mal einen Abdeckstift oder Eyeliner auszuprobieren. Eventuell auch mal Lidschatten und Mascara, aber beides eher dezent. Wäre aber wohl nichts alltägliches für mich, weil ich dazu auf Dauer viel zu faul wäre. Eher mal für besondere Anlässe oder Partys.

Offline cephalus

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Geht es euch ausschließlich um den Rock?

Mir geht es um die Abwechslung an vorderster Stelle.

Ich will mehr Ausdrucksmöglichkeiten andere Schnitte, Konzepte und Ideen.
Und wenn es an einem Tag die nietenbesetzte Hose aus dem Gothikladen mit eine Bikerjacke ist, dann gerne auch mal ein leichtes Kleid an einem anderen Tag.
Wenn ich gelegentlich etwas Schönes und Ungewöhnliches bei den Herren finde, begeistert mich das ebenso, wie ich auch gerne austeste, was sich aus der anderen Abteilung für mich eignet - und auch da bitte das ganze Spektrum.
Ich will nicht immer ähnliche Kleider und Röcke tragen, lang oder kurz, eng und weit, alles ist vorhanden.

An zweiter Stelle steht für mich Bequemlichkeit:
Gerade im Sommer empfinde ich Röcke oder Kleider angenehmer, im Winter werden mehr Hosen von mir getragen.
Leggings sind für mich die erste Wahl für einem Abend am Kamin oder auf der Couch oder für Sport.

Ein weiterer Punkt der mich reizt, ist sich irgendwie abzuheben, für leichte Verwirrung oder Nachdenken zu sorgen - auch wenn ich nicht gerne im Mittelpunkt stehe oder viel Aufmerksamkeit auf mich ziehe.



Offline Holger Haehle

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Alles gute Gründe, die du da auführst, Cephalus.
Jeder einzelne auch ein guter Grund für jeden Mann.
Schön, dass die Hemmschwelle so zu handeln auch ganz allgemein bei Männern abnimmt.
Ich frage mich aber immer noch, warum es bei Männern so lange gedauert hat, und weiterhin viele zögerlich bleiben.
Frauen waren in diesem Punkt schon immer innovativer und mutiger. Sind Frauen die besseren Männer?

Offline Timper

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Warum? Weil die meisten eben andere Hobbys pflegen als Klamottenschaulauf.
Man könnte genauso fragen warum interessiert dich stricken oder häkeln nicht.
Männer sind ( auch wenn das als Klischee bezeichnet wird) eben anders als Frauen gepolt.
Klamottenschaulauf ist eben eine Randerscheinung einer klitzekleinen Minderheit bei Männer.
Für mich ist das auch kein 24/7 Thema.
Da gibt’s echt interessantere Dinge.
Sushi Rolls Not Gender Rols.

Rock tragen? Ich darf das!

Offline MAS

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Gude zusammen!

Bei mir sind es folgende Gründe:

- Luftigkeit um die Beine herum aber auch sonst am Körper bei warmen Temperaturen
- Gleichberechtigung mit den Frauen auch in Bezug auf Kleidung
- angenehme Stoffe, also gerne auch weiche, feine, bei der Kleidung generell
- schöne, fröhliche Farben bei der Kleidung generell
- gerne auch mal ein etwas femininer Touch


So in etwa.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Yoshi

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Schön, dass die Hemmschwelle so zu handeln auch ganz allgemein bei Männern abnimmt.
Ich frage mich aber immer noch, warum es bei Männern so lange gedauert hat, und weiterhin viele zögerlich bleiben.
Frauen waren in diesem Punkt schon immer innovativer und mutiger. Sind Frauen die besseren Männer?

Ich denke auch, dass das ein zwei Gründen liegt.
1. Einige Männer interessieren sich nicht wirklich für Mode und laufen fast täglich gleich herum. Ich kenne genügend Männer, die haben zwei Jeans in ihrem Schrank. Die wechseln die Jeans erst, wenn die andere in der Wäsche ist. Schuhe werden jeden Tag getragen, solange bis sie kaputt sind. Sie besitzen eine Winter- und eine Sommerjacke. Da sind einige eher pragmatisch eingestellt.
2. Für viele Männer ist es unvorstellbar bei den Damen einzukaufen, weil das für Frauen ist und ein Mann das nicht tragen "darf". Bei Röcken kann ich die Hemmschwelle ja noch nachvollziehen, aber das fängt bei vielen ja schon bei Shirts oder Hosen an, bei denen man oft gar nicht ansieht, dass die aus der Damenabteilung stammen. Ich meine vieles ist ja auch an Herrenmode angelehnt, insbesondere der "Boyfriend Look", oversized Shirts (mit "maskulinen" Motiven) oder Baggys, Boyfriend Jeans. Frauen sind da wirklich entspannter und sagen auch offen, dass sie das bei den Herren gekauft haben.


 

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