Der Drang zur Rechtfertigung wird auch verursacht durch einen ZWANG zur Rechtfertigung
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Verstehe ich das richtig, dass ein "Drang" von innen kommt, während ein "Zwang" von außen aufgezwungen wird?
Diesen äußeren Zwang kann ich auch im Rest deines Beitrags nicht erkennen. Du hast ein anderes Weltbild als ich. OK. Und wer MUSS sich jetzt rechtfertigen?
Liebe Grüße
Michael
Lieber Namensvetter,
ja, der Autor der zitierten Zeilen hat nicht nur eine anderes Weltbild, sondern auch eine andere Agenda, wie mir seit langem scheint. "Anders" im Vergleich zu denen, die er in seinem selben Beitrag "Systemlinge" nennt. Was für ein Wort!
Es gibt ja politische Kräfte, die das derzeitige System - das zumindest ansatzweise demokratische - ersetzen wollen durch ein populistisches gemäß dem alten römischen Motto "panem et circenses". Sie nennen das dann "demokratisch", "Volkes Wille" und so weiter, definieren "Demos", also "Volk" dann aber sehr exklusiv. Da gehören dann nur Menschen mit bestimmten Merkmalen dazu. Und das bestimmt dann eine neue Elite, die das neue Deutschland in eine glänzende Zukunft zu führen behauptet.
"Unwichtige Leute kann man auch einfach ziehen lassen."
Wer ist unwichtig, möchte ich da fragen. Also so generell und überhaupt. Mit unwichtigen Leuten kann man auch sonst was anstellen. Vor allem, wenn sie kein Mitspracherecht haben.
Also ich rechtfertige micht lieber, als dass ich einen Menschen als unwichtig einstufe. Ich möchte ja von ihm auch nicht als unwichtig eingestuft werden, auch wenn ich es für seine Interessen vielleicht bin.
Und wenn ich bestimmten Moralvorstellungen widerspreche, dann nicht aus Verachtung für die Moral, sondern weil ich meine, selbige konsequenter zu denken. Auch Jesus hat sich nicht über die jüdische Moral gestellt, sondern sie konsequenter realisiert als die "Systemlinge". Ha, jetzt verwende ich dieses Wort auch selbst. Aber es hat sich leicht geändet.
LG, Micha