Autor Thema: Männermode um 1475  (Gelesen 15399 mal)

Offline Jean

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Männermode um 1475
« am: 02.01.2023 12:41 »
Vom wams bis zur strumpfhose
Oder als die männer eine wespentaille trugen ;)
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Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #1 am: 02.01.2023 18:32 »
So, ich hab mir das Video angesehen.
Ich bin ja Mittelalterdarsteller und Schaukämpfer in einem Mittelalterverein und trete im Sommer auf Mittelaltermärkten auf.
Grob zeitlich angesiedelt ist unser Verein um 1350. Und sehr viel hat sich die Mode in den darauffolgenden 125 nicht verändert.
Es wird aber nicht sehr eng gesehen. Hauptsache es sieht so aus, wie man sich so landläufig das Hochmittelalter vorstellt.
Also Kettenhemden, statt Vollpanzer und darüber Wappenröcke.
Viele tragen eher weitere Hosen, auch Lederjeans oder schwarze Jeans und Mittelalterhemden.
Nur einer trägt Bruche und Beinlinge.
Ich trage meist Leggins, und (Damen) Stiefel. und darüber ein Mittelaltergewand oder eine Tunika. An kälteren Tagen oder Abends eine Woll-Gugel.
Ich finde die Leggings kommen dem Ideal der engen Beinbekleidung am nächsten, werde aber von meinen Vereinskollgen als Held in Strumpfhosen bespöttelt. Ich bezeichne sie dann meist als Helden in Jogginghosen.
Statt Kettenhemd trage ich seit 2 Jahren eine Lederrüstung.
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Rein theoretisch möchte man meinen das moderne Damenmode viele Möglichkeiten bietet die den modischen Mann aus dem Hochmittelalter interessiert hätte.
Sie tragen satt dem Wams, heute Shapeware, Bodys, die den Körper formen. Und natürlich Strumpfhosen oder Leggins, die dem modischen Ideal hautenge Hosen am nächsten kommen. Ihre Kleidung drückt weit mehr als Männerkleidung aus, dass sie nicht körperlich arbeiten.
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Offline Jean

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #2 am: 02.01.2023 18:40 »
Und wie fandest du das video?
Deine meinung als mittelalterdarsteller würde mich interessieren 🙂
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Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #3 am: 02.01.2023 18:59 »
Ich fand das Video recht fundiert gemacht. Und auch nicht mit erhobenen Zeigefinger, gegenüber Laiendarstellern auf Mittelalterfesten und LARPs.

Es gibt Vereine die die mittelalterliche Ausstattung streng nach historisch belegten Funden auslegen und jedem Stress macht, der sich nicht daran hält.
Ebenso ist es mit den Darstellern der Landshuter Hochzeit, die alle 4 Jahre in der benachbarten Kreisstadt abgehalten wird. Da müssen die Kostüme auf das I Tüpfelchen stimmen.

Natürlich war die Auswahl der Materielien im Mittelalter für die Kleidung beschränkt, aber es sind halt nicht wirklich alle Kleidungsstile erhalten. Da wir mittellalterliche Kleidung hauptsächlich von Gemälden kennen. Und daher könne bei strenger Auslegung auch wieder Fehler vorkommen.

Ich bin da froh in einem Verein zu sein, der es hier nicht so genau nimmt. Es geht mehr um den Spaß am Verkleiden und Darstellen als um historische Genauigkeit.
Dennoch wurden wir schon von einem Museum eingeladen, anschließlich einer Sonderausstellung zu der Schlacht von 1322 Schaukämpfe aufzuführen.
Ich persönlich fühle mich in meiner Mittellaterkleidung sehr wohl. Schade dass wir uns heute nicht mehr so kleiden.
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Offline Jean

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #4 am: 02.01.2023 19:26 »
Danke für deine einschätzung.
Da kann ich ja ganz beruhigt weitere videos anschauen.
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Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #5 am: 02.01.2023 22:43 »
Was ich interessant fand war auch, das die Hose und die Schuhe manchmal eine Einheit bildeten.

Praktisch wie eine Stiefelstrumpfhose, die es in der Damenmode gab und anscheinend immer noch gibt.
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Allerdings darf es dazu nicht allzu dreckig draussen sein. Bei Regen war diese Art der Beinbekleidung wohl nicht so angesagt.
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Offline GregorM

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #6 am: 02.01.2023 22:47 »
1475 kann einigen zwar spannend sein, aber wir leben im Jahre 2023.

Wie sich dazu realistisch zu verhalten? Was geht? Und im Besonderen: Was geht nicht?

Gruß
Gregor

Gruß
Gregor

Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #7 am: 02.01.2023 23:02 »
Ich finde es durchaus interessant zu sehen, was früher etablierte Männermode war und wie sich die heutige Mode dazu verhält.
Witzig finde ich dabei immer wieder dass sich die Damenmode Anleihen bei der Mode der Herren aus früheren Zeiten holt.

Tja, zur Frage was geht? Auf einem Mittelaltermarkt geht schon mal vieles, auch im Jahr 2023. Und Ausserhalb des Mittelaltermarktes geht das was wir uns trauen zu tragen.
Ist eine Mittelalterliche Herrenmode die von der modernen Damenmode aufgegriffen wurde und dann eventuell wieder von Herren getragen wird eine Art Comeback?
Ist es nicht besser als Mann einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und daraus Ideen für die Kleidung von heute und morgen zu entwickeln?

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JoHa

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #8 am: 02.01.2023 23:18 »
Wohin wir den Blick auch werfen, es wird immer Zustimmung und Ablehnung geben. Wichtig erscheint es mir, immer wieder an die Grenzen zu gehen, um den Spielraum zu erweitern und das moralisierende Werten zu entkräften. Die Geschichte zeigt, daß sich Geschmäcker ändern. Alles Wertende ist bloß "Überbau" und damit zu vernachlässigen.

Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #9 am: 03.01.2023 08:43 »
Vor allem kann man Mittelalterkleidung auch problemlos kaufen:
 z.b: https://www.mytholon.com/
oder
https://www.outfit4events.de/eur/

oder viele weitere...
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Offline MAS

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #10 am: 03.01.2023 10:13 »
Und auch hier: https://getnatural.de/

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Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #11 am: 03.01.2023 11:39 »
Besonders den Gugel finde ich ein sehr praktisches Kleidungsstück. Ich trage meinen im Lager sehr oft abends, oder auch tagsüber auf Frühlings und Herbstlagern.
Ich kann gar nicht verstehen warum der Gugel jemals aus der Mode gekommen ist.

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Offline MAS

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #12 am: 03.01.2023 11:46 »
Was ist für Dich der Vorteil eines Gugels, Zwurg? Dass er die Schultern warm hält und zudem eine Kapuze hat, die den Kopf warm halten kann?

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Offline Zwurg

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #13 am: 03.01.2023 18:16 »
Der Gugel hält nicht nur die Schultern warm, sondern den ganzen Oberkörper (auch wenn er diesen nicht komplett bedeckt) und auch den Hals, wenn man die Kapuze nicht aufsetzt.
Wenn man die Kapuze aufstetzt wärmt er noch den Kopf, hält auch leichten Regen ab.
Der lange Zipfel der oft an den Haben dranhängt kann auch noch als Schal genutzt werden.

Ich persönlich habe mir auch noch einen schwarzen Kunstledergugel für Regentage gemacht. Ich habe mal gelesen, das Naturvölker Leder wasserdicht gemacht haben, indem sie es geräuchert haben. Dadurch wurde es natürlich schwarz. Ich kann mir vorstellen dass im Mittelalter viele auch die Möglichleit nutzten um sich gegen Regen zu schützen. Ich kann mir aber vorstellen, dass dieses auch recht gemüffelt haben muss. Weswegen ich mich für Kunstleder entschieden habe.

Natürlich könnte man auch die Wolle wasserdichter machen, aber das wollte ich nicht.

 
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Offline MAS

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Antw:Männermode um 1475
« Antwort #14 am: 03.01.2023 18:21 »
Danke, Zwurg! So lange Kaputzen haben ja auch die Mäntel, und mir hat neulich ein Mantelträger bestätigt, dass er sie auch als Schal benutzt. Was mein Interesse an so einem Mantel - ohne einen solchen getragen zu haben - mindert ist, dass er keine Ärmel hat und man die Arme nur trocken halten kann, wenn man sie in den Mantel nimmt. Sobald man sie aber rausstreckt, z.B. um etwas zu tragen, werden sie bei Regen nass. So ein Gugel schützt die Arme ja auch nicht. Da muss schon die Jacke darunter wasserdicht sein, oder?

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