Autor Thema: Im Rock auf der Arbeit  (Gelesen 344009 mal)

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1065 am: 18.04.2025 18:07 »
Hallo
Was habt ihr für Probleme es gibt Mann und es gibt Frau. Wer Rock oder Hose tragen will soll es machen. Denke da hat Trump recht den dieses Gendern oder Leute in eine Ecke zu drängen muß aufhören das ist ja nicht mehr normal. Oh ja es gibt noch Homosexuelle bzw lesbische sind aber auch noch immer Mann oder Frau

Lieber Walter,

Du vertrittst also ein binäres Genderverständnis. Kannst Du machen. Solange Du es nicht anderen vorschreibst. Aber genau das tut Trump. Und damit hat er nicht recht.

LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1066 am: 18.04.2025 18:50 »
Warum ist es dir denn so wahnsinnig wichtig, als Mann im Rock als „normal“ zu gelten ?

Weil eine Frau in Hosen auch als normal gilt.
Weil eine Frau in Rock oder in Kleid auch als "normal" gilt.
Was ist daran schlecht, in der Kleidung, die man trägt, als "normal" gelten zu wollen? So wie bei Frauen eben auch.
Wenn bei Frauen alles als normal gilt, soll das bei Männern auch als "normal" gelten.
Für mich eigentlich der normalste Anspruch der Welt, seit wir Frauen nicht mehr ihre Welt auf "Kinder und Küche" beschränken.


Ich trage nicht so oft Rock wie du, weil es mir immer noch Spass macht, wenn ich Lust darauf habe mich ausserhalb der sogenannten Norm zu bewegen. Würden viele Männer es tun und es wäre alltäglich, würde ich eventuell den Spass daran verlieren.

Tut mir leid, Peter, wenn ich mit meinem Anspruch, als "normal" zu gelten, Deinen Interessen im Wege stehe.
Mir ist zudem bewusst, dass manchen nicht im Sinn liegt, Röcke/Kleider die weibliche Symbolkraft zu nehmen, weil sie genau diese Signale verwenden möchten, um Weiblichkeit auszudrücken. So können manche Menschen, die sich mit dem Attribut "trans" oder "divers" identifizieren, eventuell befürchten, ihre Erkennbarkeit zu verlieren. Dass der normale Rock am "normalen" Mann nicht jedem von uns hier im Forum gefällt, kann ich mir vorstellen, ist aber Teilbestandteil dieses Forums.


Auch du würdest dann nicht mehr so oft für deine Röcke, oder Kleider angesprochen und gelobt werden, würde dir denn das nicht fehlen. Dann wärst du nur wieder einer von vielen, ohne dein aussergewöhnliches Erkennungsmerkmal.

Würde mir das fehlen? Mitnichten! Ich bin nicht stolz darauf, aussergewöhnlich zu sein.
Ich wäre froh, dass sich einige Geschlechtskameraden (Männer) nicht mehr auf Teufel-komm-raus verbiegen müssten, nur um als "männlich" und "normal" zu gelten. Das wäre für mich eine freie, bessere Welt.

Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1067 am: 18.04.2025 19:22 »
Nein, Micha, z.B.:

Wenn Du von "trans" sprichst, meinst Du "transgender".

Nein, meine ich nicht alleine.
Ich meine auch alles, was sich mit Transidentität, Trans-Mann, Trans-Frau und ähnlichem beschreibt, alles Gruppen, die durchaus auf ihre Weise wahrgenommen und identifiziert werden wollen, einschließlich "transgender".
All dies lässt sich schön in ein Sammelwort "trans" als Eigenschaft zusammenfassen.
Und wenn von "divers" und "trans" in unserem Forums-Zusammenhang gesprochen wird, dann umfasst das (wenn nicht in einem speziellen Zusammenhang anders definiert) alles, was sich nicht im binären Geburtsgeschlechtssystem bewegt.

Binäres Geburtsgeschlechtssystem ist:
- Geburtsmann, der sich als Mann fühlt.
- Geburtsfrau, die sich als Frau fühlt.

Alle anderen sind entweder geschlechts-divers oder trans; "divers" und "trans" ist die kürzeste und schärfeste Umschreibung/Zusammenfassung.
Manche würden auch non-binär sagen, wobei non-binär wiederum zu schwammig ist. "Non-binär" ist nicht griffig genug, für viele noch unverständlicher, und m.M.n. letztlich auch falsch.

Wenn ich von "trans" spreche, meine ich "trans", als Präfix von etwas, das jenseits (trans eben) von einer Grenze oder einer Entfernung liegt.

Micha, Du kannst Deine Begriffe verwenden wie Du willst.

Du kannst Dich aber auch weiterhin verweigern anzuerkennen, dass es im Austausch mit forumsbezogenen Themen die verkürzte Verwendung der Worte "divers" oder "trans" für Dich verständlich erscheint. Dann werde ich aber nicht mehr auf Deine immergleichen Einwürfe eingehen, weil es einfach zu anstrengend ist, die non-binären Begrifflichkeiten und deren Verkürzungen wieder Dir erklären zu müssen. Dann ist eben ein vernünftiger sachbezogener Austausch mit Dir nicht mehr möglich.

Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1068 am: 18.04.2025 19:54 »
Aber an dieser Stelle hast Du Recht:

Auch du würdest dann nicht mehr so oft für deine Röcke, oder Kleider angesprochen und gelobt werden, ...

LG Peter

Das wäre der Fall. Klar.

Insbesondere hast Du Recht, dass ich auf das, was da oben genau im Zitat steht,
also auf diese (positiven) Ansprachen und das Lob schon ein klein bisschen stolz bin. (Mir würde es aber nicht fehlen, wenn... siehe Beitrag oben)

Ich bin so ein bisschen stolz, weil es mir zeigt, dass ein Mann nicht Mißachtung und Verstoßung ausgesetzt sein muss, wenn er statt Hose einen Rock trägt.
Mich macht es ein klein wenig stolz, von diesen eher positiven Seiten des männlichen Rocktragens zu berichten. Euch zu berichten, vor allem denen, die sich nicht trauen, im Rock oder Kleid unter die Augen anderer zu treten.

Wenn ich darüber berichte, und nicht selten auch ähnliches ausdrückende Bilder zeige, so will ich allen Zweiflern zeigen, dass es möglich ist, als Mann in Rock oder Kleid ein Leben zu führen.
Man muss nicht Sodom und Gomorrha befürchten, wenn man als Mann einen Rock trägt.
Auf nichts anderes als das, kommt es mir an zu vermitteln.

Ich freue mich über jeden, der diese Erfahrung selber an sich zulassen will.

Und so freue ich mich auch über jeden, der hier im Thread "Im Rock auf der Arbeit" zeigt, das es möglich ist.
Gerade das Thema "Im Rock auf der Arbeit" ist der Bereich, wo die Hürde für uns rock-begeisterten Männern am allergrößten ist, sich seine Freiheit zu nehmen.


Offline SW Michl

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1069 am: 18.04.2025 20:31 »

[...]
Und wenn von "divers" und "trans" in unserem Forums-Zusammenhang gesprochen wird, dann umfasst das (wenn nicht in einem speziellen Zusammenhang anders definiert) alles, was sich nicht im binären Geburtsgeschlechtssystem bewegt.
[...]


Hmmm. Vielleicht legt der primäre Forums-Zusammenhang (Rockmode.de) für viele hier eher eine gedankliche Verbindung zu Kleidung als zu irgend einem Geschlechtssystem nahe.  :o

Und in diesem für uns alle vorgegebenem Kontext fühle ich mich divers.

Kleidungsdivers.

 :)

Offline doppelrock

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1070 am: 18.04.2025 20:34 »
Hallo
Was habt ihr für Probleme es gibt Mann und es gibt Frau. Wer Rock oder Hose tragen will soll es machen. Denke da hat Trump recht den dieses Gendern oder Leute in eine Ecke zu drängen muß aufhören das ist ja nicht mehr normal. Oh ja es gibt noch Homosexuelle bzw lesbische sind aber auch noch immer Mann oder Frau

Lieber Walter,

Du vertrittst also ein binäres Genderverständnis. Kannst Du machen. Solange Du es nicht anderen vorschreibst. Aber genau das tut Trump. Und damit hat er nicht recht.

LG, Micha

Na hier geht es ja wieder hoch her. Vielleicht sollte man einfach mal ganz klar unterscheiden zwischen Natur bzw. Biologie, wo es genau 2 Geschlechter gibt, nämlich Mann und Frau, die notwendig zur Arterhaltung sind.
Auf der anderen Seite eine Ideologie, die die Natur ignoriert und etwas Gedachtes über sie stellt. Nach dem Motto: Ein Mann, der sich als Frau fühlt, sei eine Frau. In Wirklichkeit ist es aber ein Mann, der an Geschlechtsdysphorie leidet.

Unabhängig davon, ob Herr Trump das so sieht oder anders bzw. welche Worte man ihm in den Mund legt, um ihn dann für Kontaktschuld bei Gegnern der Gender- und Woke-Ideologie zu nutzen.

Und was kann so verkehrt sein daran, DEI abzulehnen, weil es willkürlich definierte Merkmale vor realen Eigenschaften und Fähigkeiten berücksichtigt und im Kern ungerecht ist?

Ich sehe es positiv, dass diese Welle in Beruf und Gesellschaft wieder abebbt, nachdem sie der Mehrheit der Menschen eher schadet und niemandem tatsächlich nützt. Vor allem nicht den als Vehikel missbrauchten Randgruppen.

Weil es hier ja ursprünglich um Kleidung geht, wünsche ich mir, dass es alle Kleidungsstücke für alle Menschen gibt. Frei von Ideologien, die alles in Schubladen stecken und der Freiheit damit schaden statt sie zu stärken.

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1071 am: 18.04.2025 22:14 »
Lieber Wolfgang,

wie großzügig von Dir, mit zuzugestehen, dass ich meine Begriffe verwenden kann, wie ich sie will.

Nun verwende ich den Begriff "Diversität" aber so, wie er hier auch verstanden wird: https://de.wikipedia.org/wiki/Diversit%C3%A4t_(Soziologie)
Zitat
Diversität (über englisch diversity von lateinisch diversitas „Verschiedenheit, Unterschied; Gegensatz, Widerspruch“) bezeichnet ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie zur Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen (analog zur Bezeichnung diversity im englischen Sprachraum). Häufig wird auch die Bezeichnung Vielfalt benutzt. Diversität von Personen – sofern auch rechtlich relevant – wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten (früher verengt auf das Merkmal „Behinderung“), Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft (so die Charta der Vielfalt).[1] Allerdings ist etwa die soziale Herkunft als Diversitätskriterium nicht überall akzeptiert.[2] Weniger Aufmerksamkeit erhalten eine große Zahl weiterer sozialisationsbedingter und kultureller Unterschiede wie Arbeitsstil, Wahrnehmungsmuster oder Dialekt, welche die kulturelle Vielfalt weiter erhöhen und kontextabhängig ebenfalls Untersuchung und gegebenenfalls soziale Anerkennung benötigen.[3] In diesem soziologischen Framing (englisch nature versus nurture, d. h. Anlage und Umwelt) spielt die individuelle Diversität genetisch vererbter Faktoren eine untergeordnete Rolle zugunsten des Konzepts der kollektiven Identitäten. Eine nicht auf kollektiven Identitäten bzw. kollektivistischen Wertvorstellungen, sondern auf radikalem Individualismus basierendes Gesellschaftsbild, in der jedes Individuum nur seine absolut je eigene Identität besitzt und mit anderen Individuen um Meinungen, Macht und Ressourcen konkurriert, bezeichnet man hingegen als liberal und/oder pluralistisch.

Wenn Du da eine dieser Bedeutungen herausgreifst, weil sie dem Kontext Deines Textes angemessen ist, kannst Du das tun. Aber hilfreich für die Verständlichkeit wäre es, das dann auch zu erklären und zwar eher als dass ich erklären müsste, dass ich den Begriff in seiner weiten, allgemein anerkannten Bedeutung verwende. Das hast Du ja jetzt getan. Danke!

Oder ist Deiner Meinung nach alles in diesem Forum auf Gender ausgerichtet, dass jeder Begriff nur noch in diesem Kontext zu verstehen ist?

Den Begriff "transident", der gerne als Alternative zu "transgender" verwendet wird, kritisiere ich auch in dieser Engführung, weil die Identität eines Menschen nicht nur aus seinem Gender besteht. Wenn ich z.B. meine nationale Identität wechseln würde, könnte man das auch als "transident" bezeichnen.

Aber klar, wenn man sich vorher verabredet, dass man welches Wort auch immer im Laufe eines Gespräches nur in einem ganz engen Sinn verstehen will, kann man das tun. Eine solche Verabredung hat aber meiner Erinnerung nach zwischen uns nicht stattgefunden. Jeder von uns hat viel mehr stillschweigend vorausgesetzt, der andere würde das Wort so verstehen wie er selbst.

Du sprichst also in dieser Unterhaltung nur von Gender. Oder auch von Sex? Das müsstest Du dann aber vielleicht auch sagen, damit ich Dich richtig verstehe.

Ich spreche dagegen auch von der Diversität in Kleidung als Ausdruck individueller Identität, und zwar auch dann, wenn diese Kleidung gängigen Genderstereotypen nicht entspricht, also so wie in dem Beispiel des armen Tropfes in Alabama. Aber nur als Beispiel für Diversitäten, die Trump und Konsorten gerne abschaffen würden. SW Michl hat es erkannt, dass er sich in diesem Sinne durchaus als divers verstehen kann. Ich tue es auch.

Und in diesem Sinne arbeite ich für eine diverse oder eben vielfältige Gesellschaft, oft auch als "bunte Gesellschaft" bezeichnet.

Wobei einer alleine ja gar nicht divers sein kann, sondern nur im Vergleich zu anderen bzw. beide sind dann divers, wo sie nicht gleich sind.

Bei dem Geschlechtseintrag "divers" bedeutet es eigentlich nur, dass sich jemand nicht als eindeutig männlich oder weiblich versteht. Aber da steht ja auch dann drüber "Geschlecht" und nicht z.B. "Nationalität", "Religion" oder "Kleidungsvorlieben". Über unserm Forum steht diese Überschrift nicht. Am ehesten würde die Überschrift "Kleidungsvorlieben" passen, gell?

 
LG, Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1072 am: 19.04.2025 02:39 »
Lieber Wolfgang,

wie großzügig von Dir, mit zuzugestehen, dass ich meine Begriffe verwenden kann, wie ich sie will.

Micha, noch einmal:
Ich habe Dir es niemals verboten.
Du hast mir aber wiederholt vorgeworfen, ich wolle es Dir verbieten.
Das ist keine Güte von mir, das ist nur eine Richtigstellung dessen, was Du wiederholt verdreht hast.

Und auf alles andere habe ich bereits mehrfach die passenden Aussagen getroffen.

Hier nochmal ein letztes Mal im Ringen um andere erklärende Worte:

Mit einem jedem Beitrag hier in diesem Forum wird die selbstgewählte Geschlechtsbezeichnung mit angegeben.

Wie Du weisst, gibt es Forumsmitglieder, die sich selbst als "divers" beschreiben.

"Divers" als Personenbeschreibung ist auch in der Allgemeingesellschaft in nahezu gleicher Weise angekommen, vor allem, seit in Stellenanzeigen nun immer zu lesen ist "(m/w/d)".

Zudem werden wir Männer in Rock oder Kleid von Aussenstehenden gerne als keine vollen Männer angesehen und insofern auch sehr schnell diesem
"d" zugeordnet, das auch bei Aussenstehenden inzwischen gerne als übergeordnete Kategorie "divers" für alles zwischen bio-m und bio-w angesehen wird.

Insofern ist es naheliegend, dass unsere forumsspezifischen Kleidungsvorlieben mit diesem Identitäts-Divers in Verbindung gebracht werden und nicht mit "kleidungs-divers" oder "begabungs-divers" oder "herkunfts-divers" oder "haarfarben-divers".

Auch sprechen unsere Forumskollegen, die sich mit divers beschreiben, auch ganz selbstverständlich von "divers", den "Diversen" und von "Diversität", ohne dies näher zu spezifizieren, weil es eben in unserem Kontext klar ist, worauf der Bedeutungsschwerpunkt bei einer Verwendung dieser Begriffe bei uns liegt.

Und wir müssen die Kommunikation über solche naheliegenden Bedeutungen nun nicht unnötig erschweren, indem wir immer wieder darauf hinweisen, dass mit diesen Wörtern auch theoretisch etwas ganz anderes gemeint sein könnte.

Natürlich finde ich es schade, dass sich in dem Austausch hierüber zwischen mir und vorwiegend Dir bislang niemand aus eigener Anschauung, d.h. mit eigener Divers-Identifizierung sich geäussert hat. Andererseits kann ich verstehen, dass unsere Verbalschlacht wenig einladend ist, sich darin einzubringen.

Ebenso kann ich auch verstehen, dass jemand, der sich mit "divers" beschreibt, u.U. sich abgeschreckt fühlen kann, wenn ein männlicher Rockträger darauf beharrt, als nicht-divers anerkannt zu werden, gerade in einer wachsenden Bedrohungslage gegenüber der diversen Diversitäten, sorry: gegenüber der vielfältigen Diversitäten (also auch gegenüber der in unserem Kontext naheliegenden Diversität).

Dieses Beharren könnte von sich divers beschreibenden Forumsmitgliedern als diversitätsfeindlich/divers-feindlich gewertet werden, was es aber - zumindest in meinem Falle - absolut nicht ist.

Es ist nur ein Beharren darauf, dass es neben rock-/kleidtragenden Männern mit einer non-binären Identitätszuordnung auch noch rock-/kleidtragende Männer gibt, die sich nicht non-binär beschreiben.

Cis-Männer im Rock wollen mit ihrer Identität ebenso gesellschaftlich wahrgenommen werden wie Divers-Männer im Rock. Das aber ist gesellschaftlich noch nicht so in vergleichbarer Breite angekommen.

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1073 am: 19.04.2025 08:38 »
Hätt' ja mal sein können, lieber Wolfgang, dass Du nicht darauf beharrst, in allen Punkten recht zu haben. War wieder nix.

Mir ist es eben nur wichtig, darzustellen, dass die Anti-Diversitäts-Politik von Trump, Putin, Erdogan und Konsorten sich nicht nur auf Genderdiverse bezieht sondern auf alle Diverse. Und deswegen verwende ich das Wort "Diversität" in seinem vollen soziologischen Sinn. Davon leite ich eben ab, dass wir alle, die wir von den Restaurativen angefeindet werden, zusammenhalten müssen und nicht einzelne sich von den anderen distanzieren, um selbst nicht angefeindet zu werden.

Wenn ich nur von Genderdiversität schreiben will, dann sage ich das explizit. Das ist ganz einfach und kaum Mehrarbeit. Und dann bin ich auch klar verständlich.

Du kannst es nun machen, wie Du willst, je nachdem, ob Du klar verständlich sein willst oder nicht. Immer nur vorauszusetzen, dass andere dieselben Wörter genau so verstehen, wie wir sie meinen, kann ins Auge gehen, wie man in unserem gegenseitigen Missverständnis gesehen hat. Hajo hat deutlich darauf hingewiesen.

Mein Postulat an Dich ist es eben, auch auf andere Verständnisse derselben Wörter einzugehen und nicht zu meinen, keine weiteren Erklärungen geben zu müssen. Sprache sollte doch in erster Linie eine guten Kommunikation dienen und nicht der Rechthaberei.

Ja, stimmt, ich bin jetzt auch rechthaberisch. Aber ich habe da ja auch recht! 8) ;D ;)

Liebe Karsamstagsgrüße,
Micha
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Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1074 am: 19.04.2025 13:07 »
Du hast Recht, lieber Michael,

dass die Anti-Diversitätsbestrebungen von Trump und vergleichbaren oft weiter gefasst und auch andere Erscheinungsbilder wie ethnische Zuordnung oder andere lobby-lose Minderheiten mit einbezieht.

Und wie gesagt, gibt es so viele verschiedene Diversitätsbegriffe. Dennoch ist es nicht naheliegend, dass wir hier in unserem Forumsumfeld nicht über Diversität sprechen, die Behinderung, religiöse oder herkunftsbezogene Vielfalt oder dergleichen meint, sondern eben die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten.

Nicht nur hier im Forum, sondern auch draussen in der Welt wird im entsprechenden Kontext mit "divers" genau die geschlechtlich-relevante Identität gemeint.

Wenn mich draussen im echten Leben jemand fragt, ob ich divers sei, meint er nicht, ob ich Migrationshintergrund habe oder ob ich speziellen Förderungsbedarf habe, sondern als was in Bezug auf geschlechtlicher Identität ich mich fühle. Das kannst Du beispielsweise in meiner Schilderung vom 06.0.2023 im Thread "Sind Sie Mann oder Frau?" beispielhaft nachlesen.

Warum soll ich in einer gewissen, erkennbaren Themenverdichtung jedesmal alle möglichen Diversitätsbegriffe mitdenken? Und eventuell noch den soziologischen Diversitätsbegriff miterläutern? Wenn doch hochgradig klar ist, auf welche Diversität sich bezogen wird?

Ausserdem sind sowohl unsere sich als "divers" eingetragenen Mitforisten noch die anderen Mitforisten und die Menschen da draussen auf der Straße mehrheitlich Soziologen. Wenn es überwiegend klar ist, was gemeint ist, dann muss man doch kein Riesenfass von sonstigen theoretisch denkbaren Möglichkeiten aufmachen. Ich will es es Dir nicht verbieten, wenn es Dir Freude macht, Dich "doof" zu stellen und Du andere Menschen von Deinem umfassenden, alles einschließenden Denken teilhaben lassen willst.

Wenn Du Dich von Deinem hohen Ross nicht mehr auf die Denke von einfachen Leuten einlassen willst, dann können wir beiden eben nicht mehr miteinander über derlei Dinge uns austauschen, wenn nicht nur wir beide miteinander kommunizieren wollen, sondern auch andere Menschen noch mit unseren Gedanken zeitgleich erreichen wollen.

Dein vorgeschlagenes "gender-divers" ist in meinen Augen auch nicht umfassend genug. Da Du beispielsweise auch "sex-divers" damit ausdrücklich ausnimmst - wo Du doch immer so auf die korrekte Verwendung von "sex" und "gender" pochst.
Ausserdem wird "gender" noch immer allzuoft anders verstanden und gebraucht, als es Dir mit Deinem sozilogisch orientierten Blick lieb ist. Darum ist "gender-divers" missverständlicher für die meisten Leute, auch hier im Forum, als einfach nur "divers" zu formulieren.

Ich finde, mit Blick auf unsere Thematik und was diese alles tangiert, ist die Verwendung von "divers" und "trans" vollkommen schlüssig, um zwischen männlichgeborenen Männeridentitäten und männlichgeborenen Andersidentitäten recht klar und ausreichend verständlich zu unterscheiden - worauf es bei unserem Austausch ja meistens lediglich ankommt, wenn "divers" und "trans" oder ähnliches ins Spiel kommt.

Natürlich könnte man auch die Nomenklatur von Jan Böhmermann übernehmen:
und zwischen "Damen" und "Herren" und "allen dazwischen und außerhalb" unterscheiden.
Aber auch das ist nicht scharf genug, denn das könnte ja männlichgeborene Frauen und weiblichgeborene Männer nicht klar genug von der nicht-gemeinten Seite trennen, was "divers und trans" besser kann.

Und ab hier habe ich keine Lust mehr, mich mit Dir darüber weiter auszutauschen. Du magst mich als ignorant ansehen. Ich mag Dich als ignorant ansehen. Weiteres Torpedieren von Dir auf die naheliegenden Begrifflichkeiten hier im Forumskontext werde ich diesbezüglich als Störung des freien Austausches im Forum werten.

Offline Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1075 am: 19.04.2025 14:11 »
Wenn man von "gezackt" oder von "Zacken" in einem Briefmarkenforum spricht, ist es nicht naheliegend, dass man vom Gebrauch einer Zackenschere oder einer Königskrone oder von einem Kronkorken spricht.
Wenn man im Thread "Im Rock auf der Arbeit" von "Job" spricht, ist es nicht naheliegend, dass man von einem Auftragsstapel für einen Computer spricht.

Offline Lars

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1076 am: 19.04.2025 14:49 »
Jetzt haben sich unsere zwei Sabbelkönige mal gegenseitig am Kragen ... herrlich ...  ;D
Wollt ihr nicht noch ein bissl weitermachen?
 
Und nochwas:
 
(engl.) divers > (dt.) Taucher
Was machen Verschwörungstheoretiker?
Die Nachrichten ein paar Jahre eher liefern als das Fernsehen.

Offline high4all

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1077 am: 19.04.2025 15:53 »
Wenn man von "gezackt" oder von "Zacken" in einem Briefmarkenforum spricht, ist es nicht naheliegend, dass man vom Gebrauch einer Zackenschere oder einer Königskrone oder von einem Kronkorken spricht.
Von Fachleuten wird in Briefmarkenforen von "gezähnt" bzw. "Zähnen" gesprochen. Fernerhin von "durchstochen" und "geschnitten". Alles im Bezug auf die Methode, mit der einzelne Postwertzeichen voneinander getrennt werden bzw. wurden, als die Dinger noch Bogenweise gedruckt wurden und es noch keine selbstklebenden Marken gab.

"Gezackt" / "Zacken" im Zusammenhang mit Postwertzeichen wird nur von Laien verwendet.

Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1078 am: 20.04.2025 00:29 »
Ziemlich nervig empfinde ich Deine Dickköpfigkeit, lieber Wolfgang.

Wenn Lars sich schon freut, dass wir uns in die Haare kriegen, die wir sonst seiner Querdenke kritisch gegenüber stehen, dann macht mich das nachdenklich. Der versteht nur "sabbeln", wo es uns im wichtige Inhalte geht, in denen wir aber nicht zusammen kommen, weil wir beide unser Verständnis des Begriffs "Diversität" für allgemeingültig halten beziehungsweis Du meinst zu wissen, was hier im Forum darunter verstanden wird und ich, was es allgemein bedeutet. Nee, Du meinst ja auch, zu wissen, was es allgemein bedeutet. Und ich meine, dass Umgangssprache oft nicht von Durchblick zeugt. 

Ich überlasse Dir also die Hoheit über das, das hier im Forum unter bestimmten Begriffen verstanden werden soll und ziehe mich mit meinem "hohen Ross" zurück.

Aber erlaube mir, über diese Halsstarrigkeit und Rechthaberei doch den Kopf zu schütteln. Ich habe Dir so viele Möglichkeiten zu geben, mit Humor über uns beide zu lächeln und das Thema gut sein zu lassen. Aber Du willst unbedingt Deine Sichtweise durchsetzen. Gut, dann machst Du das halt.

Indes werde ich mich künftig mit Lob für Deine sonst oft guten Texte zurückhalten.

Soziale Kompetenz ist halt doch nicht jedermanns Sache.

Viel Spaß weiterhin! :-\

LG, Micha


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Offline JJSW

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1079 am: 20.04.2025 07:16 »
Also bei Michas und Wolfgangs Wortgefechten halte ich mich schön raus.
Mir ist völlig egal, wer von euch beiden recht hat.
Und vielleicht könnte ich es auch als nervig empfinden, hätte ich mehr Zeit fürs Forum.

Ich frage mich nur wie könnte ich neben Arbeit, Schlafen, Freizeit die ich mit meiner Ehefrau verbringe, so viel Zeit mit der Diskussion um Begrifflichkeiten verbringen?

Mir gehts hier eher ob ich Rock oder Kleid auf der Arbeit tragen kann. So wie ich eben bin.

Für mich ist das Thema durch, war die letzten beiden Wochen wieder im Rock auf der Arbeit und inzwischen interessiert es niemanden mehr.

Aber nun genieße ich das lange Osterwochenende.


@ChrisBB

Hallo Jürgen,

Als ich mit dem Rock tragen in der Firma anfing, erfuhr ich nach einer Zeit von einer Kollegin,
das einige aus dem Kollegenkreis mutmaßen, ob ich eventuell Trans... sein könnte.  ???
Na egal, solln sie doch denken was sie wollen, ich mach mein Ding  ;)

Von der Geschäftsleitung bekam ich nie etwas zu hören, es waren einige im Kollegenkreis die sich wohl ereiferten, das ich mich so kleidete. Na gut paar Wochen später war das Thema durch.

Grüßle
Jürgen

ich nehme an, deine Firma ist nicht sehr groß?

Gruß,
ChrisBB

Also in der Firma arbeiten so ca. 80 Leute

Gruß
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen


 

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