Autor Thema: Im Rock auf der Arbeit  (Gelesen 344560 mal)

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1050 am: 18.04.2025 10:38 »
PS: Ich muss auch sagen, dass es mich ärgert, wie Du es formulierst, als wäre ich der letzte Depp.

Statt: "@Micha: Du weisst genau, welche eingeschränkte Bedeutung mit dem Begriff Diversität hier gemeint ist." könntest Du auch schreiben: "Ich verwende hier 'Diversität' nur im Sinne von 'Gender-Diversität'". Das kann man machen, einen Begriff in einem Teil seiner Bedeutung meinen und die anderen Bedeutungen für den eigenen Text auszuklammern. Das braucht man dann nicht zu verallgemeinern und anderen vorzuschreiben.

Ich schreibe niemandem vor, wie er das Wort "Diversität" zu gebrauchen hat. Allenfalls versuche ich, den Bedeutungsraum des Wortes "Diversität" im jeweiligen Zusammenhang zu beschreiben. Denn "Diverstiätsprogramme" an Deiner Universität beziehen sich vermutlich auf etwas engeres, als die Bandbreite, die im Trump´schen Sinne mit Einschränkungen von seiner Ideologie abweichenden (differenzierten, diversen) Erscheinungen treffen will. Wobei, wenn die Trump´sche Administration an Einrichtungen herantritt, alle "Diversitätsprogramm" zu stoppen, engt es sich wieder eher auf den engeren Bedeutungsraum wie z.B. an Deiner Universität ein.

Aber, Micha, wir brauchen uns doch nichts vorzumachen. Wenn wir hier im Thread von "Diversität" sprechen, oder überhaupt hier im Forum, dann brauchen wir nicht jedesmal erneut erklären, dass es noch ganz andere Arten von Diversität gibt. Es ist doch klar, mit welchem Bedeutungsschwerpunkt wir das hier verwenden. Hier müssen wir eher erklären, wenn wir mal eine andere, z.B. die Diversität von Sandkörnern, meinen. Auch jedesmal zucke ich zusammen, wenn ich in einem Post von z.B. "diversen Möglichkeiten" oder "diversen Gründen" schreibe und ich, sofern es mir auffällt, genau abwäge, ob ich nicht doch lieber von "unterschiedlichen Möglichkeiten" oder "vielfältigen Gründen" schreibe, um eben potenzielle Missverständnisse auszuschließen.

Micha, ich wollte mit meiner an Dich gerichteten Anmerkung nur vermeiden, eine erneute Lehrstunde zu erhalten, mit welchen diversen Diversitäten man sprachlich noch hantieren könnte. Hier im Forum ist es ohne weitere Erklärung relativ klar, was damit im Schwerpunkt gemeint ist, auch wenn man aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit diesem Wort und seinem speziellen Bedeutungsinhalt nicht unbedingt immer so oberglücklich sein muss; aber immerhin, es vereinfacht die Kommunikation, den Austausch zur Sache, ohne zwingend jedesmal erklären zu müssen, was nun in unserem Kontext damit gemeint ist. - Was nun wieder erneut geschehen ist.

Offline MAS

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1051 am: 18.04.2025 10:51 »
Hauptsache, Du hast Recht, Wolfgang.

Wir haben in der Uni vorgestern ein Gleichstellungsprogramm verabschiedet, dass auch die Gleichberechtigung von Menschen diverser ethnischer Herkünfte und von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung umfasst.

Ich werde mir von Dir jedenfalls nicht vorschreiben lassen, was ich meine, wenn ich von Diversität rede, sofern ich diese nicht enger eingrenze. Wenn ich das tue, dann sage ich es auch und setze es nicht als selbstverständlich voraus.

LG, Micha
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Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1052 am: 18.04.2025 11:19 »

Aber wie gesagt, käme es hart auf hart, kann ich aus der derzeitigen noch diversitätsfreundlichen Stimmung nicht sagen, wie ich dann reagieren würde. Petrus meinte auch, er würde Jesus nie verraten und tat es dann doch, als er die Situation als lebensbedrohlich empfand. Sie war es sicher auch und später, als er doch wieder zu Jesus stand, wurde er ja auch hingerichtet.

LG, Micha

Nun, dieses Gleichnis mit der Hinrichtung trifft genau den Nagel auf den Kopf, wenn Du Dir den heutigen Tag anschaust. Denn diejenigen, die noch im Hinterkopf haben, was die Bedeutung des heutigen Karfreitags ist, dann dürfte 'Hinrichtung' eine gewisse Parallele zu heute aufweisen.

Dein von Dir formuliertes Gleichnis unterscheidet sich aber. Denn in der von Dir beschriebenen Situation hat Petrus sich selbst verleugnet. Das ist im vorbeschriebenen Fall ("wir" und die "Diversen") eben anders, denn - vorausgesetzt Du empfindest Dich (genau wie ich) nicht als divers (im engen Sinne, Du weisst...  ;) ) - würdest Du Dich selbst bezichtigen, gemeint zu sein, obwohl Du nicht gemeint warst. Petrus war gemeint und hat sich verleugnet. Du wärst nicht gemeint und würdest Dich trotzdem meinen lassen - das ist zwar auch eine "Selbstverleugnung", aber anders gelagert.

Die Selbstverleugnung von Petrus mag im Nachgang frevelhaft erscheinen (ist aber nur allzuoft menschlich - auch ein bisschen unter den Darwin´schen Aspekten "Anpassung oder Selektion" zu verstehen).
Deine solidarische Selbstverleugnung mag heldenhaft sein - auch das ist ein Unterschied zu Petrus - allerdings hilfst Du dabei, die Existenz von nicht-diversen Rockmännern begreiflich zu machen, oder anders ausgedrückt: Du hilfst nicht-diversen Rockträgern dabei nicht.

Ich finde es edel und richtig, für Diversität einzutreten und sich solidarisch zu zeigen. Nicht zuletzt sichert man aus dieser Diversitätsbefürwortung auch die Existenz vom Männerbild abweichenden nicht-diversen Männern.

Ich finde es aber genauso richtig, für die Daseinsberechtigung von Männern einzutreten, die vom herkömmlichen Männerbild abweichen und nicht-divers sind. Vor allem, wenn ich mich selbst genau zu dieser Gruppe zähle.

Ich finde es genauso schlimm wie Du, Micha, wie Diversität nun attackiert wird, dennoch muss ich auch an meinem eigenen Profil arbeiten, und das bewegt sich nunmal in jenen Konturen, die nicht-diverse Männer betrifft.

Es kann nicht länger sein, dass Rock am Mann nur akzeptiert wird - wenn überhaupt -, wenn man sich als divers oder trans erklärt.

Jeder von uns, der sich nicht als divers oder trans verortet, sollte genau diese Botschaft in die Welt tragen, in sein kleines Umfeld. Es muss sichtbar werden, dass un-transe und un-diverse Männer auch Röcke tragen können. Wer diese Botschaft nicht als wichtig ansieht, wird nie aus dem Dilemma herauskommen, als "richtiger" Mann Hosen tragen zu müssen.

Drum müssen wir in unserer heute noch existierenden Freiheit die Chance - je früher desto besser - nutzen, um dieses Statement zu setzen. Dies bedeutet allerdings nicht notwendigerweise, sich von Diversen und deren Rechten zu distanzieren. Es bedeutet nur, als ebenso existent neben der Palette von trans und divers aufzutreten.

Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1053 am: 18.04.2025 11:21 »
Hauptsache, Du hast Recht, Wolfgang.

Wir haben in der Uni vorgestern ein Gleichstellungsprogramm verabschiedet, dass auch die Gleichberechtigung von Menschen diverser ethnischer Herkünfte und von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung umfasst.

Ich werde mir von Dir jedenfalls nicht vorschreiben lassen, was ich meine, wenn ich von Diversität rede, sofern ich diese nicht enger eingrenze. Wenn ich das tue, dann sage ich es auch und setze es nicht als selbstverständlich voraus.

LG, Micha

Ich wiederhole, was ich gerade zuvor geschrieben habe:

Ich schreibe niemandem vor, wie er das Wort "Diversität" zu gebrauchen hat.

Und ich lasse es mir auch nicht vorschreiben, dass ich jedesmal, wenn ich in unserem Forum von Diversität spreche, immer erklären muss, was nun gemeint ist. Hier im Umfeld ist es ziemlich sonnenklar. Du darfst das natürlich immer und jedesmal erneut tun, wenn Du das möchtest.


Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1054 am: 18.04.2025 11:35 »
Ich könnte den ganzen kühl-grauen Karfreitag dazu nutzen, um hier noch weitere Gedanken zu platzieren und bestimmte z.T. vorwurfsvolle Darstellungen zurecht zu rücken. - Und vermutlich wird es mir erneut in den Fingern jucken... aber hier und jetzt hoffentlich nur kurz nochmals zusammenfassend:

Lieber Micha,

Du fasst es immer so auf, wenn man zu sich selbst Position bezieht, wolle man andere ausgrenzen oder sich für andere unsolidarisch erklären.

Das ist aber - zumindest bei mir - nicht der Fall. Dennoch will ich für mich selbst Position beziehen dürfen, so wie andere für sich auch Position beziehen.

Denn noch viel zu wenig ist in der Gesellschaft verankert, dass es tatsächlich auch Männer gibt, die Röcke tragen wollen, obwohl sie weder trans noch divers sind.

Offline Peter58Muc

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1055 am: 18.04.2025 11:57 »
Es wäre schön, wenn ihr eure Diskussion woanders austragen würdet, Wolfgang und Micha.
Ich hoffe immer noch, mal wieder was hier zum eigentlichen Thema zu lesen.

LG Peter

Offline high4all

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1056 am: 18.04.2025 12:06 »
Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit 1.Mose 11, 1-9, vielleicht bekannt als der Turmbau zu Babel.

Zitat
1 Die ganze Erde hatte eine Sprache und ein und dieselben Worte. 2 Als sie ostwärts aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an. 3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel. 4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis in den Himmel! So wollen wir uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. 5 Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. 6 Und der HERR sprach: Siehe, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, wenn sie es sich zu tun vornehmen. 7 Auf, steigen wir hinab und verwirren wir dort ihre Sprache, sodass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. 8 Der HERR zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. 9 Darum gab man der Stadt den Namen Babel, Wirrsal, denn dort hat der HERR die Sprache der ganzen Erde verwirrt und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut. 
Eure Diskussion ist für mich ein lebendiges Beispiel dafür, wie schwer es selbst für Menschen, die die gleiche (nicht dieselbe!) Sprache sprechen, sich untereinander wirklich zu verstehen.

Oft verhindert auch eine Fülle von Worten nicht, aneinander vorbei zu schreiben (reden). Sondern bewirkt eher das Gegenteil; die Gräben werden tiefer.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline SW Michl

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1057 am: 18.04.2025 12:13 »
Weiter OT:

@Wolfgang

Also, ich muss auch immer erst mal grübeln, wenn du von "nicht-diversen Menschen" schreibst. Jedes Individuum hat eigene Eigenschaften.

Wenn ich - wie du es vorschlägst - den gemeinten Diversitätsaspekt aus dem Thema des Forums ableite, lande ich beim Thema Mode und da sind wir ja wohl sowas von divers!

Wenn der Begriff Diversität in deinem Sprachgebrauch sich überwiegend auf die Genderthematik konzentriert, kannst du nicht davon ausgehen, dass du selbstverständlich verstanden wirst. Der Begriff fällt oft auch in anderen Zusammenhängen.

OT Ende

Als Gemüsegärtner arbeite ich viel in gebückter, hockender, kniender Haltung. Den Anblick möchte ich meinen Kolleginnen (ohne Sternchen) ersparen. Sonst wäre ein Rock bei der Arbeit in der Sommerhitze natürlich ideal. Aber alle wissen, wie ich privat rumlaufe.

Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1058 am: 18.04.2025 12:14 »
Das Wichtigste zwischen Micha und mir ist aus meiner Sicht im Moment gesagt.

Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1059 am: 18.04.2025 13:02 »
Also, ich muss auch immer erst mal grübeln, wenn du von "nicht-diversen Menschen" schreibst. Jedes Individuum hat eigene Eigenschaften.

Wenn ich - wie du es vorschlägst - den gemeinten Diversitätsaspekt aus dem Thema des Forums ableite, lande ich beim Thema Mode und da sind wir ja wohl sowas von divers!

Wenn der Begriff Diversität in deinem Sprachgebrauch sich überwiegend auf die Genderthematik konzentriert, kannst du nicht davon ausgehen, dass du selbstverständlich verstanden wirst. Der Begriff fällt oft auch in anderen Zusammenhängen.

Der Gebrauch von "nicht-diversen Menschen" hier im Forum ist eine verkürzte Schreibweise für:
"Menschen die sich nicht als divers fühlen / bezeichnen".
Wobei dieses 'divers' bzw. dieses 'Diversität' sich hier im Forum daraus ableitet, dass es eben die Möglichkeit gibt, sich bei einer Geschlechtszuordnung als "divers" einzustufen.

Natürlich liegt es in der Sache des Forums, dass es auch Menschen anzieht, die sich in puncto Geschlechtszugehörigkeit zu den Kurzformen "trans" und "divers" zugehörig fühlen.

Da es besonders Männer trifft, wenn sie den männlichen "Stereotypen" nicht entsprechen, dass sie als "divers" angesehen werden, also wir alle, egal ob wir es sind oder nicht, liegt es in der Natur dieses Forums, dass ohne weitere Erklärung "divers" oder "Diversität" eben sich auf diese geschlechtliche Zuordnung bezieht (ausser es geht aus dem Text-Zusammenhang eindeutig hervor, dass es anders gemeint sein müsste).

Ausserhalb dieses Forums muss es diese Selbstverständlichkeit - kann es nahezu - nicht geben.

Es ist sprachlich richtig, unser abweichendes Kleidungsverhalten als "divers" (andersartig, vielfältig) zu bezeichnen. Aber selbst in der Gesellschaft wird, wenn man uns anspricht, ob man "divers" sei, fast immer wieder diese geschlechtliche Zuordnung gemeint.

Und dabei darf man nicht vergessen, dass im juristischen Sinne "divers" sich nur auf den tatsächlichen Geschlechtseintrag beim Standesamt bezieht.

Ich nehme an, da werden sich die Mütter und Väter der Gesetze lange überlegt haben, welchen Begriff man für diese Bedeutung verwendet, bis man sich auf das Wort Geschlechtszugehörigkeit: "divers" einigen konnte.

In unserer Forums-Community, aber auch weithin ausserhalb, bezieht man sich auf eine selbstdeklarierte Identität, ein Gefühl, weit jenseits des juristischen Begriffs. Auch hier im Forum kann man in seinem Profil seine Geschlechtsidentität mit "divers" angeben.

Und in diesem verbreiterten, aber immer noch auf Geschlechtsidentität verengten Verständnis tritt hier im Forum - aber im entsprechenden Kontext auch weithin ausserhalb - das Wort "divers"  in Erscheinung.

Und mit dieser Bedeutung ist auch "Diversität" in etwa hier in unserem Forum zu verstehen. Und Ableitungen davon, die dann manchmal zu diesen verkürzten Wortgebilden führen wie:
"nicht-diverse Männer"

Es wäre zu mühsam, das immer und immer wieder erneut hier in jedem Satz erneut erklären zu müssen. Dass "divers" und "Diversität" jenseits unseres Forums oder auch innerhalb mit anderen Zusammenhängen anders verstanden werden kann, ist klar.

Deswegen ist die juristische Wortwahl "divers" vielleicht nicht ganz so glücklich und praktikabel. Aber im jeweiligen Zusammenhang doch einigermaßen klar, worauf zumindest der Schwerpunkt liegt, wenn dieser Begriff und Ableitungen davon verwendet werden.






---puh!!!! Jetzt waren da ja doch wieder ganz viel Worte nötig, um dies auszuführen.

Darum bin ich Dir so sehr dankbar, dass Du auch mal wieder den Kern dieses Threads angesprochen hast:


Als Gemüsegärtner arbeite ich viel in gebückter, hockender, kniender Haltung. Den Anblick möchte ich meinen Kolleginnen (ohne Sternchen) ersparen. Sonst wäre ein Rock bei der Arbeit in der Sommerhitze natürlich ideal. Aber alle wissen, wie ich privat rumlaufe.


Da kam mir sofort wieder das Bild vor Augen, das ich gestern mit meinem Händy abfotografiert habe:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.


P.S.: ganz fallen lassen können wir den theoretischen Aspekt hier im Thread aber noch nicht!
Mein Ziel ist, sich von den Attacken auf Diversität (auch im humanistisch erweiterten Sinne) nicht einschüchtern zu lassen. Denn wir werden hier noch nicht attackiert. Wir leben noch in einem freieren Land, in dem Diversität nicht systematisch bekämpft wird.
Mir geht es darum, alle zu ermutigen, weiterhin zu sich zu stehen und sich die Kleidungsvielfalt zu genehmigen, in allen Lebensbereichen, also auch im Job!!!


Online Skirtedman

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1060 am: 18.04.2025 13:21 »

Lieber Wolfgang,

dass Frauen Hosen tragen, ist seit 50-60 Jahren „normal“ und überall und von allen anerkannt – ist Tatsache geworden. Deshalb verbietet man natürlich nicht Frauen Hosen zu tragen, und niemand hat die Absicht, es zu tun.

Dass Frauen auch Hosen tragen, ist "normal". (Gewohnheitsrecht)
Dass Frauen zur Kennzeichnung ihrer Weiblichkeit Röcke oder Kleider tragen, ist auch "normal".
Dass Menschen mit Geschlechtsidentität "divers" zu ihrer Kennzeichnung Röcke oder Kleider tragen können, ist auch "normal".
Dass Männer zur Kennzeichnung ihrer Männlichkeit Hosen tragen, ist auch "normal".
Dass Männer auch Röcke oder Kleider tragen, ist nicht "normal".

Dass Frauen Hosen tragen, bevor sie damit anfingen, war auch nicht "normal".

Lasst uns Männer anfangen, Röcke und Kleider zu tragen, damit es "normal" werden kann. (Gewohnheitsrecht)
Lasst uns es einfach tun. Jeder, der es bereits tut. Jeder, der schon immer mal gerne möchte. Du, Du und Du, der Du da still mitliest. Ja, auch Du.

In allen Lebenslagen. Auch bei der Arbeit.
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Der heilsbringende Heiland wird für uns Männer nicht kommen; einer der sagt, zieht Röcke an!
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Offline doppelrock

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1061 am: 18.04.2025 15:05 »
Es war ja nicht nur eine Marlene Dietrich, die Frauen in Hosen populär gemacht hat. Sie war sicher eine der ersten und bekanntesten, sicher auch ein positives Vorbild.
Wer aber die Gelegenheit hatte, mit den Großeltern über deren Leben zu unterhalten, speziell in der dunklen Zeit, erfährt, dass sehr viele Frauen in den 40er Jahren "Männerarbeit" zu erledigen hatten, sehr oft harte Schichtarbeit in der Fabrik. Da gab es vor allem zweckmäßige Arbeitshosen und  -jacken. So war die Hose für die Frau schon mal "gesetzt" und zumindest zur Arbeit akzeptiert. Dennoch oder vielleicht gerade wegen der robusten Arbeitskleidung bedeutete Schickmachen für Frauen dann Kleid oder Rock. Gern üppig verziert und aus zarten Stoffen.

Mir fällt nur gerade keine Situation ein, wo es zweckmäßig oder nützlich wäre, wenn Mann Rock oder Kleid trägt. Der Weg zur Gleichberechtigung kann also nur von jedem selbst gegangen werden und die Akzeptanz im Umfeld hängt von Authentizität und Gesamtbild des Rockträgers selbst ab. Was aussieht wie ein Unfall oder Karneval im Hochsommer ruft eher zur Ablehnung auf, ebenso ein durchschnittlich fleißiger Arbeitnehmer, der zu sehr Wert auf Selbstdarstellung und vermeintliche Rechte Wert legt, aber seine Pflichten vergisst und an der Weiterentwicklung nicht teilnimmt.

Vor 100 und auch noch vor 40 Jahren waren junge Frauen allermeist mit Modelmaßen versehen und junge Männer schlank und sportlich, die Rundungen kamen oft erst nach dem 50. Lebensjahr. Ich sehe mir manchmal noch die Urlaubsfotos vom Strand in den 70/80ern an. Fast nur sehr schlanke Menschen, nur wenige sehr kräftige Ausnahmen. Heute ist es eher umgekehrt.
Man kann natürlich irgendwelche selbstgerechten body-shaming Trends kreieren und es chic finden, wenn eine Rolle über den Gürtel hängt, aber ob die Zuschauer die Freude über den Anblick teilen, möchte ich bezweifeln. Was an einer jungen Frau mit Größe 36 stimmig aussieht, tut es nicht an einem Mann, der 3x so alt und 3x so schwer ist, aber 10cm kleiner. Das kann der beste Schneider nicht kaschieren.

Es ist eben alles ein wenig vielschichtiger als es simpel gebaute Seelen gern darstellen.


Offline Peter58Muc

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Antw:Im Rock auf der Arbeit
« Antwort #1062 am: 18.04.2025 16:49 »

Lieber Wolfgang,

dass Frauen Hosen tragen, ist seit 50-60 Jahren „normal“ und überall und von allen anerkannt – ist Tatsache geworden. Deshalb verbietet man natürlich nicht Frauen Hosen zu tragen, und niemand hat die Absicht, es zu tun.

Dass Frauen auch Hosen tragen, ist "normal". (Gewohnheitsrecht)
Dass Frauen zur Kennzeichnung ihrer Weiblichkeit Röcke oder Kleider tragen, ist auch "normal".
Dass Menschen mit Geschlechtsidentität "divers" zu ihrer Kennzeichnung Röcke oder Kleider tragen können, ist auch "normal".
Dass Männer zur Kennzeichnung ihrer Männlichkeit Hosen tragen, ist auch "normal".
Dass Männer auch Röcke oder Kleider tragen, ist nicht "normal".

Dass Frauen Hosen tragen, bevor sie damit anfingen, war auch nicht "normal".

Lasst uns Männer anfangen, Röcke und Kleider zu tragen, damit es "normal" werden kann. (Gewohnheitsrecht)
Lasst uns es einfach tun. Jeder, der es bereits tut. Jeder, der schon immer mal gerne möchte. Du, Du und Du, der Du da still mitliest. Ja, auch Du.

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Warum ist es dir denn so wahnsinnig wichtig, als Mann im Rock als „normal“ zu gelten ?
Ich trage nicht so oft Rock wie du, weil es mir immer noch Spass macht, wenn ich Lust darauf habe mich ausserhalb der sogenannten Norm zu bewegen. Würden viele Männer es tun und es wäre alltäglich, würde ich eventuell den Spass daran verlieren.
Auch du würdest dann nicht mehr so oft für deine Röcke, oder Kleider angesprochen und gelobt werden, würde dir denn das nicht fehlen. Dann wärst du nur wieder einer von vielen, ohne dein aussergewöhnliches Erkennungsmerkmal.

LG Peter

Offline MAS

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« Antwort #1063 am: 18.04.2025 17:22 »
Also gut, lieber Wolfgang, halten wir fest:

Wenn Du von "divers" sprichst, meinst Du "gender-divers".
Wenn ich von "divers" spreche, meine ich "divers".
Wenn Du von "trans" sprichst, meinst Du "transgender".
Wenn ich von "trans" spreche, meine ich "trans", als Präfix von etwas, das jenseits (trans eben) von einer Grenze oder einer Entfernung liegt.

Und wenn mich die Römer fragen, ob ich nicht auch zu denen gehöre, die anders sind, als sie, die Römer, es gerne haben, dann kann ich sagen: "Oh nein, ich bin so wie ihr, anders sind die da drüben." Und damit verleugne ich mein Anderssein, obwohl ich doch anders bin. Oder ich sage: "Ja, ich gehöre zu ihnen". Negative Konsequenzen bringt wohl beides mit sich, aber auf unterschiedliche Weise.

Und lieber Peter,

wir sind doch Mitten im Thema "Im Rock auf der Arbeit".

Und lieber Hajo,

ja, Du hast recht.

LG, Micha
   
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Offline Walter

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« Antwort #1064 am: 18.04.2025 17:34 »
Hallo
Was habt ihr für Probleme es gibt Mann und es gibt Frau. Wer Rock oder Hose tragen will soll es machen. Denke da hat Trump recht den dieses Gendern oder Leute in eine Ecke zu drängen muß aufhören das ist ja nicht mehr normal. Oh ja es gibt noch Homosexuelle bzw lesbische sind aber auch noch immer Mann oder Frau


 

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