Neulich tauchten meine Frau und ich mit gleichem Top in der Uni auf. Der Partnerlook wurde von den Kolleginnen sofort bemekrt und positiv honoriert. Ich sagte, wir hatten ein paar gleiche Oberteile und auch gleiche Nachthemden. Petra fragte, wie das wohl ankäme, im Nachthemd in die Uni zu kommen. Eine Kollegin meinte, das würde nicht besonders, vor allem nicht negativ auffallen.
Ich habe in den ersten Jahren bei meinen Lehrveranstaltungen nur lange Röcke getragen, aber in letzter Zeit im Winter mit Stiefeln und Leggnigs/Strumpfhosen auch kurze Röcke und in diesem Sommer erstmals auch mit nackten Beinen kurze Röcke. Nie erfuhr ich negative Rückmeldungen. Wenn überhaupt jemand was sagte, dann war es positiv. Und eine Kollegin mag es besonders, wenn wir ähnliche Röcke tragen oder ähnliche Farbkombinationen. Auch die anderen äußern sich dazu dann positiv oder eben gar nicht.
Ergo: Dass die allermeisten Männer sommers wie winters immer nur Hosen tragen, liegt nicht an negativen Reaktionen der Mitmenschen auf Männer in Rocken, sondern alleine an einer inneren Scheu, einen Rock anzuziehen oder zumindest, das in der Öffentlichkeit zu tun. Neulich in Rudolstadt sagte mir ein CD-Verleger, er trage gerne zu Hause Röcke, traue sich damit aber nicht in die Öffentlichkeit. Und das obwohl er mich seit Jahren im Rock kennt und sieht, dass ich deswegen keinerlei Probleme mit anderen Menschen habe.
LG, Micha