Autor Thema: Bekleidungsfreiheit beim Bordpersonal von Alaska Airlines  (Gelesen 7287 mal)

Peter53Muc

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Da bin ich ja mal gespannt, ob wie einmal einen Mann von der Airline mit FSH und Rock zu sehen bekommen, ich würde es feiern.

LG Peter

Offline Skirtedman

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Emanzipation ist keine Einbahnstraße! Klar,
oder doch nicht?

Das spielt wirklich keine rolle ob sie nun einen mann im rock präsentieren.

Hanna, in meinen Augen spielt das sehr wohl eine Rolle.

Ich hatte damals, als ich noch Hosen trug, mir schnell abgewöhnt, davon zu reden, dass ich auch Röcke trage. Das evozierte nämlich jedesmal Bilder aus tiefen Schubladen im Kopf. Ich wusste, dass nur mit realen Bildern man die Leute am ehesten abholen kann. Und das trifft auch hier zu.

Sie sollten dann ruhig auch einen Mann abbilden, um zu zeigen, dass ein Mann in Rock-Uniform ausser vielleicht ungewohnt, aber trotzdem ansprechend aussehen kann. Und um zu zeigen, dass sie es wirklich ernst meinen und es nicht am Ende dann doch wieder heisst: "Äh, Moment: Du Mann, Du Rock? Sorry, aber das ist was anderes". Wahrscheinlich werden die geplanten Sticker mit Personalpronomen auch nicht mit "he" zusammen mit einem Rock-Kit ausgeliefert.

Eh ich mich argumentativ noch weiter verlustiere, muss ich den Thread nochmal auf Start zurückspulen...

Denn ich fürchte, wir wollen mal wieder mehr herauslesen, als da drinsteht!

Ja, die "beiden Kits", die entwickelt wurden, sind jetzt auch online bestellbar! Das ist die letzte Innovation. Etwas früher schon wurden diese beiden 'Kits' entwickelt, jenseits von geschlechtlicher Zuordnung. Wer aber nun herausliest, bei den beiden 'Kits' handele es sich um Rock- und Hosen-Kits, der muss mir nochmal die Textstelle zeigen, wo das denn hervorgeht.

Ich lese nur bei den beiden 'Kits', bei denen geschlechts-ungebundene Wahlfreiheit besteht, von den Kits im 'Hosen-Style' und im 'Parka-Style' (bei 'Parka' sei nicht gedanklich vergessen, dass wir es mit der Alaska Airline zu tun haben, nicht mit Singapur Airlines). Alles andere ist da nicht erwähnt. Also, ich hab´s jedenfalls nicht gefunden. Einen Rock-Style wird es allenfalls geben, wenn auch explizit ein 'She'- oder 'It'-Pronomen-Sticker geordert wird. Ein Mensch mit 'He'-Ambitionen wird von den Wahlfreiheiten wohl weiterhin ausgeschlossen bleiben, so meine Interpretation.

Denn: "Das ist ja was anderes!"
Mit diesem Totschlagargument asphaltiert sich dann doch die wundersame Erkenntnis:
Emanzipation ist doch eine Einbahnstraße!

skortsandtights

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CNN berichtet über die neuen Bekleidungsregeln unter dem Titel: "Alaska Airlines launches gender-neutral uniform policy for flight attendants and other staff"

https://edition.cnn.com/2022/04/02/business/alaska-airlines-gender-neutral-uniforms-trnd/index.html

Zusammenfassung: Alaska Airlines hat seine einheitlichen Richtlinien aktualisiert, um mehr Freiheit und Flexibilität im individuellen und geschlechtsspezifischen Ausdruck zu bieten.
Bereits seit 2020 hatten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter die Freiheit, unabhängig von der Geschlechtsidentität ein einheitliches Uniform-Kit (Rock oder Hose) ihrer Wahl zu bestellen. Nun dürfen alle Flugbegleiter*innen auch Nagellack, Make-up, zwei Ohrringe pro Ohr und ein Nasenpiercing tragen.

Nun wenn ich mir Holgers beitrag ansehe wird da meiner meinung nach ganz klar von einem uniform-kit entweder mit rock oder hose gesprochen und das alle ganz egal welchen geschlechts die wahlfreiheit haben.
Darum fand ich eine darstellung eines mannes im rock sei an sich überflüssig.
Da es aber anscheinend nicht so ist und wohl nur wieder die frauen zwischen rock und hose frei wählen können empfinde ich das ganze doch eher als schaumschlägerei.


Offline Skirtedman

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Naja, nicht ganz.

Trans*-bekennende Menschen werden vermutlich ihr Rock-Outfit bekommen. Denk ich mir mal.

Ansonsten dürfen Menschen, die sich binär oder auch sonstwie nicht-binär einordnen, frei entscheiden, welchen Hosen-Style oder Parka-Style (vermutlich umfasst letzteres ohnehin nur den Parka, und wenn doch mehr, dann aber auch nur Hosen) sie sich bestellen, den mit dem binär männlichen Zuschnitt oder den mit dem binär weiblichen Zuschnitt. Das ist die Wahlfreiheit, die jedem Mann, jeder Frau und jeder/m/s anderen offensteht. Dass die darin enthaltenen Männer aber noch weitere Bekleidungs-Wahlfreiheiten haben, habe ich bislang nirgends entnehmen können. Und wenn das so explizit nicht steht, wird das so auch nicht gemeint und vermutlich so auch nicht zu erhalten sein.


Offline cephalus

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Jeder kann herauslesen und vermuten, wonach ihm ist ;)
Ich habe ein bisschen weiter gelesen und gegoogelt und was, für mich, als Fakt übrig bleibt ist wohl, dass man aus rechtlichen Gründen die Trennung zwischen den Garderoben aufgegeben und vor allem Neutrales hinzugefügt hat.
Man gibt damit dem diversen Spektrum (und den Frauen ::))mehr Raum sich auszudrücken, rechnet aber nicht damit, dass sich Männer nennenswert an der Erweiterung bedienen werden.

Auch in Deutschland ist es für Firmen rechtlich schon ein sehr dünnes Eis, Mitarbeitern aufgrund ihres Geschlechts unterschiedliche Kleidungsvorschriften zu machen.
Diskriminierungsverbote werden in den USA, zumindest auf dem Papier,  viel härter durchgesetzt als bei uns.
Wie es im Leben aussieht ???


skortsandtights

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Transwoman wie ich werden sicher ihren rock bekommen oder schon gar nicht eingestellt.
Meiner meinung nach kann man heute niemandem mehr eine geschlechtsspezifische bekleidung aufzwingen.
Darum auch die langen hosen bei flugbegleiterinnen.
Das das bei männern aber nicht klappt hat auch damit zu tun das sie ihre rechte nicht einfordern.
Ganz anders als die schuljungs in england die für ihr recht auf luftige shorts aus protest röcke trugen.

culture skirt

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Meiner meinung nach kann man heute niemandem mehr eine geschlechtsspezifische bekleidung aufzwingen.
Darum auch die langen hosen bei flugbegleiterinnen.
Weil Hosen nichts geschlechtsspezifisches sind. Röcke dagegen schon ;)

Ganz anders als die schuljungs in england die für ihr recht auf luftige shorts aus protest röcke trugen.
Die haben das aus Solidarität der Mädchen gegen Sexismus an Mädchen gemacht, dass Mädchen auch Hosen tragen dürfen (im Winter) wie die Jungen. Es war eine politische Aktion für Mädchenrechte an englischen Schulen. (Das gleiche in Frankreich als Jungen aus Solidarität ihrer Mitschülerinnen Röcke anzogen. Da gings ich glaube sogar um das Verbot bei kurzen Hotpants, weil das die Mitschüler und Lehrer ablenkt).

Da es aber anscheinend nicht so ist und wohl nur wieder die frauen zwischen rock und hose frei wählen können empfinde ich das ganze doch eher als schaumschlägerei.
Natürlich. Es geht nur darum, Benachteiligungen für Frauen aus den Weg zu schaffen.


Die blöden Männer haben die Hose exklusiv für sich entdeckt und zum allgemein verbindlichen Symbol von Männlichkeit ausgerufen. Dafür haben sie das Rocktragen komplett aufgegeben. Diese Entscheidung rächt sich jetzt. Aus der selbstgewählten Isolation können sie nicht mehr raus, denn das würde sie dann ja unmännlich machen.
Das mit der fehlenden courage sehe ich genauso
So werden wohl wieder vor allem die frauen von der neuen freiheit profitieren.
Aber eben die männer sind selber schuld wenn sie modisch kein mut zu einer veränderun oder erweiterung ihrer outfits haben.
Darum hat auch keine Ehefrau der Männer hier nichts dagegen, weil er sich bei den Damen bedient, gell. Ich weiß ja nicht wie sehr man noch mit dem Zaunsbrett auf die Rübe hauen muss, dass der Letzte mit solchen entlarvenden Kampagnen begreift, dass Frauen bestimmen wie ihre Söhne und Männer aussehen und nicht sie selber. Selbst wenn er alleine Klamotten kaufen geht, wie es einige immer vorhalten, ist es die Frau die das letzte Wort hat, ob er es anziehen darf oder ob es hängen bleibt oder zurück geht.
Von Männern wirst du nicht hören, dass ihre Frau zu männlich angezogen ist. Von Frauen hört man das sehr schnell, wenn eine bestimmte Grenze überschritten ist, wo sie es nicht mehr als männlich empfinden.

Männer haben viel mehr zu verlieren als Frauen, die überall aufgefangen und gebettet werden, deswegen werden die meisten Männer solche Spielereien nicht riskieren. Und was die "Diversen" angeht, dass sind im männlichen Gesellschaftsbild Verlierer und streben so gut wie keine Karriereleiter an, um sich Haus Familie und Vermögen aufzubauen. Daher können die sich wiederum mehr Freiheiten rausnehmen.
Aber auch nur, weil im Falle eines Jobverlusts das Arbeitsamt und der Staat einspringt. Gäbe es das alles nicht, sähe es auch anders aus. Frauen verlieren dagegen nicht viel, weil sie sich für die Option der Familienarbeit entscheiden können und sich von ihrem Mann auffangen lassen können, ohne dass der Staat einspringen muss.

Online Lars

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Männer haben viel mehr zu verlieren als Frauen, die überall aufgefangen und gebettet werden, deswegen werden die meisten Männer solche Spielereien nicht riskieren. Und was die "Diversen" angeht, dass sind im männlichen Gesellschaftsbild Verlierer und streben so gut wie keine Karriereleiter an, um sich Haus Familie und Vermögen aufzubauen. Daher können die sich wiederum mehr Freiheiten rausnehmen.
Aber auch nur, weil im Falle eines Jobverlusts das Arbeitsamt und der Staat einspringt. Gäbe es das alles nicht, sähe es auch anders aus. Frauen verlieren dagegen nicht viel, weil sie sich für die Option der Familienarbeit entscheiden können und sich von ihrem Mann auffangen lassen können, ohne dass der Staat einspringen muss.

Nu komm schon .... schreib noch was über Hartz IV, sonst fehlt irgendwie was!
 ;D ;D ;D
Schützen die Grünen die Natur?
Oder müssen wir die Natur vor den Grünen schützen?

skortsandtights

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Nun wenn männer sich ihre bekleidung von ihren frauen vorschreiben lassen ist das ihre sache, an sich sind sie ja alt genug  ;)
Was die söhne oder auch die töchter betrifft ist es nur logisch das eine mutter mitbestimmt.
Mit der zeit wurde das bei mir immer weniger und als ich mit 16 in die lehre kam ging es darum gewisse sachen wie bekleidung selber zu zahlen.
Und da hat sich auch niemand mehr eingemischt.

culture skirt

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Nu komm schon .... schreib noch was über Hartz IV, sonst fehlt irgendwie was!
 ;D ;D ;D
Was ist damit? Uns würde alle viel mehr Kohle übrig bleiben, wenn wir nicht jeden durchfüttern müssten.

Und dann geben wir denen 300 Euro von ihren Steuern zurück und lassen sie darauf Steuern zahlen.

culture skirt

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Nun wenn männer sich ihre bekleidung von ihren frauen vorschreiben lassen ist das ihre sache, an sich sind sie ja alt genug  ;)
Du hast doch keine Familie. Weder Frau noch Kinder.
Bei den Töchtern wird sich nicht eingemischt wenn sie Hose Röcke oder Kleider tragen wollen.

Offline Skirtedman

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Naja, man sollte jetzt in diesem Thread-Zusammenhang nicht wieder die komplette Verantwortung den Frauen übertragen, die alle nicht wollten, dass ihre Jungs und Männer was anderes als Hosen tragen.

Da ist der Einwurf von Hanna richtig. Die Männer sind letztendlich selber schuld, wenn sie das mit sich machen lassen.

Wie schwer es ist, dennoch die Schuld bei uns Männern alleine zu suchen, weiß so ziemlich jeder von uns, die wir dabei sind, von den Dingen, die nun mal so sind, uns zu befreien - oder stellenweise schon getan haben, wir wenigen Exoten.

...
Meiner meinung nach kann man heute niemandem mehr eine geschlechtsspezifische bekleidung aufzwingen.
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Das das bei männern aber nicht klappt hat auch damit zu tun das sie ihre rechte nicht einfordern.
Ganz anders als die schuljungs in england die für ihr recht auf luftige shorts aus protest röcke trugen.

Das mit den Schuljungs stimmt, Culture Skirt (Jule) hat da ja auch hingewiesen, auch war es nicht einzig England, ja, auch Frankreich, aber auch Irland, USA, Neuseeland, Mexiko. Aber: es war nicht alles nur aus Solidarität mit den Mädels (in welcher Hinsicht auch immer), es war nicht nur der Protest, als Schuljunge selbst mal aus den langen Hosen rauszukommen mit dem Ziel, kurze Hosen tragen zu dürfen, es war in Einzelfällen auch aus Gründen von 'Diversity' getrieben.

Und - das wollen wir mal festhalten -, und - das passt nun auch gut zum Thread-Thema - in einigen Schulen ist ja auch erreicht worden, dass explizit Jungs auch das Recht eingeräumt bekamen, Schuluniform-Röcke zu tragen.

Das heisst, stellenweise ist über die Zielgruppe 'weiblich' und 'divers' hinaus auch eine Befreiung der 'männlichen' Beschulten erreicht worden.

culture skirt

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De Schuluniform Röcke sehen aber so bieder aus, dass es nicht mal Jungs reizt die anziehen zu wollen.
Und so luftig wie eine Minirock oder kurzer Sommerrock sind die Dinger auch nicht, dass es im Sommer den großen Vorteil bringt. Die ganze Bewegung ist mit Beigeschmack der Biedermeierei verbunden, ja bloß nicht zu viel Haut zeigen und bloß nicht zuu sexy auffallen. Das Mädel wird ja zum Objekt degradiert, also sollen Jungs/Männer das kurze/durchsichtige Kleidungsstück auch nicht erst anziehen. So ist auch die Modelinie der Airline ausgelegt. Man will sich schließlich in die Mitte der Gesellschaft der anderen Biederer einreihen (um dann das gleiche 0185 Leben zu führen). Und umgekehrt ist es so, dass Männer vielleicht die Sachen, die sie an den Mädels hübsch finden, selber gerne mal tragen würden, aber sich darin nicht schön fühlen und es dann eben sein lassen.

skortsandtights

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Ich finde es schwierig und ich nehme mir auch nicht das recht heraus über schuluniformen zu urteilen, weil ich nicht in der tradition aufgewachsen bin.
Aber das schuluniformen die mädchen zu objekten machen kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen.
Vielleicht weis ja jemand mehr was eigentlich der zweck von schuluniformen ist.
Das mit der Alaska Airlines scheint mir auch langsam eine halbherzige sache zu sein.
Viel wirbel um fast nichts  :)

culture skirt

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Lies doch mal Hanna. Die Schuluniformen sind bieder damit Mädchen nicht zu Objekten gemacht werden. Hotpants und Miniröcke, sind ja im Schul und Berufsumfeld mittlerweile an Frauen auch verpönt. Uniformen sind dazu gedacht, um Schichten Klassenunterschiede unsichtbar zu machen.


 

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