Es braucht doch nur aus einem Damenrock ein Herrenmodell, auf unsere Anatomie zugeschnittenes Stück sein. Gern in fröhlichen Farben und aber neutraler gehalten sein.
Darf ich in Erinnerung bringen, dass als es um 1964 den Frauen von der Modeindustrie "erlaubt" wurde, Hosen zu tragen, waren diese Hosen keinesfalls nur veränderte Männermodelle, sondern im Schnitt sehr verschieden. Die Beinweite war anders, und vor allem wurden sie an der Seite geschlossen. Ein Reißverschluss vorne wäre total undenkbar gewesen. Auch das Material war anders, und sie wurden Slacks genannt.
Sollen Röcke bei mehr als einer Handvoll von Männern wie uns je verbreitet werden, müssen ihre Röcke auch völlig anders aussehen, ist es anzunehmen. Und vielleicht müssen sie am Anfang mit einer Art von Hose kombiniert werden - genau wie beim Reißverschluss der Damenhosen. Und die Bezeichnung Kilt ist vermutlich - allerdings am Anfang - auch besser als Rock - wie einst Slacks. Der erste Utilikilt war überhaupt kein Kilt, wurde aber klugerweise als Kilt positioniert. Ob Utilitykilts Kilts sind? Es gibt sehr viele Anbieter dieser Röcke. Es gibt extrem wenige Anbieter von Männerröcken.
Wahrscheinlich war der Kilt ein Testballon seitens COS. Das Problem, wenn etwas schnell weg ist, ist, dass man nicht weiß, wieviel man davon hätte verkaufen können. Umgekehrt will man ja auch nicht zu viel produzieren. Wenn erfolgslos, und Tausende von Kilts entsorgt werden müssen, ist das auch ein Problem. Und zwar nicht länger nur finanziell, sondern auch in Relation zur Umweltverschmutzung.
Endlich sind wir, die schon Röcke gerne tragen, und die wir andere Motive haben können, als Röcke
für Männer zu haben, gar nicht eine interessante Zielgruppe für Firmen, die die Hälfte der Menschheit ansprechen möchten und nicht nur ein kleines Segment.
Gruß
Gregor