Aus der Rezension:
!Ist Claire eigentlich lesbisch und David schwul? Oder sind beide wenigstens ein wenig bi? Oder sind sie einfach nur, der schwere Verlust würde es nachvollziehbar machen, extrem verwirrt? Nichts davon. Der Tod ist hier der Wendepunkt, an dem sich die Dinge neu ordnen und eine zweite Wahrheit hinter der ersten hervortritt. Der französische Filmemacher François Ozon betreibt in seinem Queer Cinema keine Gender-Analyse, sondern lässt der Lust in ihrer ganzen Unberechen- und Unbenennbarkeit freien Lauf."
"Dabei verzichtet Ozon in seiner Inszenierung auf Schockelemente. Im Grunde genommenen erzählt er ein klassisches Melodram, in dem zwei Liebende gegen den gesellschaftlichen Status Quo ihr Glück zu leben versuchen. Dass die beiden romantischen Helden im Grunde genommen heterosexuell sind, macht das etwas andere Coming-out-Stück umso spannender. Wie umgehen damit, dass man einerseits nicht der sexuellen Norm entspricht, man sich aber andererseits auch nicht ans andere Ufer mit seinen starken, ausformulierten schwul-lesbischen Identitätsmodellen retten kann?"
Irgendwie finde ich mich in dem Spannungsfeld zwischen "nicht der Norm entsprechend" (Röcke, Kleider) und "anderes Ufer" (schwul) wieder.