Getratsche gibts doch sowieso, hier wird nun über den Bauarbeiter getratscht, ist das wohl besser? "Fasse er sich an seine Nase, auf dass er sie zu fassen kriege, fest und ruckartig daran ziehe!" Ist unangenehm oder tut gar weh? Könnte anderen also auch so gehen, wenn man ihnen daran zieht (oder über sie herzieht).
Glücklicherweise habe ich nicht mit so primitiven Typs Umgang und habe es nie gehabt.
Gruß
Gregor
Die trifft man eher zufällig (oder kennt sie schon vorher) und oft ist es sogar lustig, wenn man hinterher drüber nachdenkt, was gerade geschah, denn mit einer guten Portion Selbstbewusstsein und Gelassenheit geht vieles an einem vorbei, was andere direkt treffen würde. ...und lächeln
, egal wie böse der Spuch war, denn damit hat er seine Wirkung verfehlt!
Beispiel:
Primitivling:
"Brabbel-Blablabla, Du (böse Titel)!"Selber:
"Danke dass Du es bemerkt hast! Viel Spaß noch oben auf dem heißen Blechdach (oder was er gerade macht: Baumaschine putzen, Rasen mähen, schwitzen, sich abstrampeln, einkaufen, Müll rausbringen, sinnlos rumsitzen...)!"...und Lächeln dabei
Das
Letztgesagte bleibt tiefer in Erinnerung als das "Danke", doch am Satzanfang habe ich damit schon die Spannung aus der Situation genommen.
Primitivling:
Selber:
und weitergehen, einfach so stehen lassen in der Sonne!
Damit ist man für
den sowieso der Spinner, weil er mit dieser unerwarteten Freundlichkeit auf seine Provokation nicht klar kommt
(Ich weiß wovon ich rede, das ging bei mir in der Schule schon los: ein Klassenkamerad provozierte mich städig und amüsierte sich köstlich, wenn ich drauf ansprang. Er fühlte sich dadurch mächtig. Das war meine erste Lektion, die ich lernen musste, denn einer der Lehrer setzte uns dann kurzer Hand nebeneinander. Vom neuen Banknachbarn bekam ich in den folgenden Wochen ein Stück meiner späteren Begeisterung u.a. für Heavy-Metal-Musik, er konnte von meinen schulischen Leistungen profitieren. Ich verstand auch, warum er so war. Heute sind wir immer noch freundlich zueinander, sein Ton mir gegenüber ist auch heute einwandfrei.)
Vielleicht lernt also auch heute der
Anstifter niveauloser Wortgefechte, dass nicht alles zum Erfolg führt. So mancher, der mich verbal auch im Geschäftsleben derb anging, ist heute ein guter Kunde. Manchmal muss man einfach Ruhe reinbringen und überlegt, gelassen und auch ein Stück weit erhaben* sowie taktisch klug agieren.
(*erhaben: es ging eigentlich nicht gegen mich persönlich, es war nur die Sitiation. Wäre ein anderer so an meiner Stelle, hätte es ihn genau so getroffen) Wirkung/Ziel der verbalen Atacke wurde verfehlt, denn wer wettert dann weiterhin schon gegen jemanden, der einfach nur zuhört und anschließend nett ist? Da wird schnell der derbste Schuß zum Fehlschuß, wenn man sich eben
nicht treffen lässt und der vermeintliche Jäger nach dem "
Flinte wegstecken" zum Freund des Hasen!
Taktisch klug agieren ist, zu wissen, wie man die Situation entschärfen kann, den Dampf des Gegners ablassen kann, ohne dass einer von beiden zur rasenden Lokomotive wird. Es ist also nichts so wichtig, als dass es mich tatsächlich nachhaltig verletzen und mein Leben einschränken würde.
Man kann aus nahezu jeder Situation was machen, negativ oder positiv. Doch ich begebe micht auf das Niveau eines primitiv agierenden Gegners (
Die ziehen Dich runter auf ihr niedriges Niveau und schlagen Dich dort mit ihrer Erfahrung, habe ich mal gelesen
) und ich führe auch keinen Krieg.
"Auge um Auge, Zahn um Zahn" - und am Ende stehen dann da zwei blinde Zahnlose, die nicht mehr sehen, was sie essen könnten und verhungern beide. Hat sich nun die Situation eines Einzelnen verbessert oder brachte es beiden etwas? Nein. Denkt mal drüber nach, denn so blind vor Wut und Rache wird derzeit auch an vielen Orten auf der Welt agiert, selbst hier in D-Land!
