Hallo zusammen,
ich trug heute einen neuen Rock: Jeans, Strechjeans, fast knielang, unten etwas schmaler werdend, dunkelblau (hatte mittelblau bestellt, war aber nicht mehr lieferbar) von Hess-Natur, also Bio-Baumwolle und einigermaßen fair gehandelt.
Dazu trug ich eine schwarze Strumpfhose und einen dunkelblauen Pullover, also alles recht dunkel. Dazu denn meine knallgrüne Jacke und die braunen Stiefel.
Was die Reaktionen, also generell, nicht nur heute angeht, so kenne ich negative, positive und gleichgültige. Letztere überwiegen, dann kommen die positiven, dann die negativen. Auch bei meinen Studierenden oder den Kolleg*innen in der Uni. D.h. eigentlich habe ich da noch nie was Negatives vernommen. Eine Studentin meinte, bei mir sei vieles anders anders als bei anderen Studierenden: ich unterrichte anders, ich hätte mehr Geduld, nähme mir mehr Zeit für Gespräche, würde auch eine Änderung eines verabredeten Essay-Themas zulassen und ich trüge Rock. Und sie sagte, selbst sie als Frau würde schon mal verwundert angeguckt, wenn sie sage, dass sie fast nur Röcke trage. (Das war eine Replik auf meinen Text "Emanzipation - Ein vergessenes Wort?".) Und eine andere Studentin meinte, es sei in einer meiner Stunden ein sexistischer Spruch gefallen (in Bezug auf die Tradition im Theravada-Buddhismus, dass die Mönche über den Nonnen stehen, habe einer gesagt, da sei die Welt noch in Ordnung.) Ich sagte, dass hätte ich gar nicht gehört, sonst hätte ich was gesagt. Sie meinte, ich sei ja auch sensibel für sowas. Ich sagte, ja, als rocktragender Mann müsste man das, was sie bejahte. Es wird also schonmal thematisiert, aber nie negativ. Was sonst noch so über den Dozenten im Rock geredet wird, weiß ich natürlich nicht. Und was ich nicht weiß ...
Vieles hängt davon ab, wie man auf die Menschen zugeht. So verstehe ich auch Dr. Heizer.
LG, Michael