Heute morgen habe ich wieder eine Gruppe junger Damen gesehen. Sie wirkten auf mich bieder (aber nicht schlecht!) gekleidet und allesamt trugen lange Röcke. Jeden Mittwochmorgen, wenn ich auf den Bus warte, treffen sie sich zur gleichen Zeit an der Kreuzung. Die Zahl schwankt zwischen vier und dreißig jungen Damen, aber meist sind es zwischen acht und zwölf. Ich nehme an, dass sie zu den Mormonen gehören, von denen ich in kurzwöchigen Abständen immer mal wieder zu Missionierungszwecken angesprochen werde. Sowohl in meinen Nachbarstraßen als auch in der U-Bahn. Ich berichtete ja einige Male schon davon.
Bei meiner Recherche über Google fand ich heraus, dass die häufigen Begegnungen in meinem Frankfurter Stadtteil nicht zufällig sind. Zwei Straßen weiter von meinem Zuhause befindet sich nämlich deren Kirche, die sogar Hauptverwaltungssitz der Mormonen in Europa ist und als Dreh- und Angelpunkt der europäischen Missionierung fungiert. Ich laufe da fast täglich vorbei und dachte immer, dass es eine freikirchliche Pfingstbewegung sei. Dort treffen sich häufig junge Gemeindemitglieder, um zu musizieren, Federball zu spielen oder natürlich auch zum Gottesdienst. Die Leute machen immer einen sehr freundlichen und zufriedenen Eindruck. Das wirkt nach einem lebendigen Gemeindeleben.