Auch wenn der Begriff Metrosexualität wohl am ehesten zutrifft, so mag ich den Begriff als solchen eigentlich nicht wirklich.
Eines ist sicher, der Machomann wie Skirt schon schreibt, hat heute ausgelebt. Es mag noch Frauen geben, die ebenso am alten Klischee und Rollenbild festhalten, genau wie hier der Typ Macho auch hier immer noch vorhanden ist.
Es ist aber lange schon eine Wandlung zu beobachten, immer mehr Männer die sich auch pflegen, sich schminken und weit mehr darauf achten was sie tragen, sich eben freier bewegen.
Diese Entwicklung habe ich hier selbst, genau wie cephalus es auch beschreibt, mitgemacht. Dieses und ein weiteres Forum, viele und lange Gespräche haben mir gezeigt: Ich kann Rock tragen, ich kann den Mut haben und es lebt sich einfach schöner
Das Problem ist wohl immer wieder die Sexualität und der eigene Umgang mit Sexualität. Auch heute sehe ich, wie schwer es den meisten Menschen fällt offen über ihre Sexualität zu reden, selbst dem eigenen Partner gegenüber. Wieviel Ehen gehen kaputt, weil keiner der Partner dem anderen sagt was er eigentlich möchte...
Noch immer wird ein riesen Geheimis draus gemacht und die eigentlichen Wünsche erfahren nur die Mädels in den einschlägigen gewerblichen Räumen.... äh Betten
die Ehefrau huckt ahnungslos zu Hause.
Ich habe oft genug in vielen Gesprächen gelernt, das Männer, die es verstehen auf ihre Frauen einzugehen und auch mit ihren Frauen über Wünsche reden, von Männern, die den Mund nicht aufkriegen können wenn es um Sex geht, Probleme haben. Dafür können diese Herren dann am Stammtisch umso trefflicher von ihren Sexabenteuern berichten.
Die gestandenen Mannsbilder haben oft einfach nur eine gewaltige Angst ihr Gesicht zu verlieren, schon allein dann wenn es darum geht eine liebevolle Beziehung auch nach außen zu zeigen. Ein Mann, in homosexueller Partnerschaft erzählte mir, das er in der Öffentlichkeit niemals mit seinem Freund Hand in Hand gehen würde ... da haben wir Männer einfach ein Identifikationsproblem ... Frauen haben kein Problem mit ihrer Freundin Hand in Hand zu gehen ... oft genug sehe ich, das auch hetrosexuelle Ehemänner nur sehr ungern ihre Gefühle der Ehefrau gegenüber in der Öffentlichkeit deutlich machen.
All das zeigt, Männer haben ein anderes Selbstverständnis und Männer, die das Leben in 2009 mitnehmen, sich metrosexuell geben, sind ihnen ungeheuer und machen wohl oft auch Angst.
Angst davor, selber nicht mehr zu wissen wo man eigentlich hingehört.
Dieses Forum hier beschreibt in all seinen Facetten das Leben, das Leben wie es sich auch ändert und zeigt aber auch die Ängst auf, die dahinter stecken. Das führt zu Grabenkämpfen ... unweigerlich, denn einige möchten ihr Lebensgefühl nach außen transportieren, der Welt zeigen wie schön es sich Leben lässt und andere haben genau davor Angst, Angst davor sich selbst zu erkennen ...
Wäre diese Angst nicht da, oder wäre nicht allein schon der Gedanke, man(n) könne Gefühle erleben da ... warum sind dann diese Männer hier und lesen sich durch die Gedankenwelt der anderen Männer ... Wofür machen die das?
Nunja, so ein paar Gedanken von einem Mann, der in den vergangenen Jahren für sich gemerkt hat, das das Leben einfach weitergeht und es viel zu kurz ist. Also nehm ich mir die Zeit, die Lust und die Laune mein Leben so zu gestalten wie ich es möchte ... denn auf dem Tisch lag ich schon einmal.
Chrisko