Bis auf wenige biologische Ausnahmen sind alle anderen sind eher neumodische soziale Befindlichkeiten. Mit biologischer Geschlechtlichkeit hat das nichts zu tun.
Was sagt Dir, dass es sich um eine "neumodische soziale Befindlichkeit" und nicht um eine zutiefst in der jeweiligen psychischen Wirklichkeit sitzende Identität handelt?
Reicht es, dass sie sich erst in letzter Zeit öffentlich wahrnehmbar zeigt?
Kann es nicht sein, dass es sie schon immer gab, solange es soziale Geschlechter gibt, dass die betroffenen Menschen sich aber in der Regel nicht trauten, sich zu outen?
Du hast natürlich recht, das die Befindlichkeiten und psychisch tief sitzenden Identitäten real sind. Ich habe sie und wahrscheinlich jeder andere in diesem Forum auch. Sonst würden wir uns ja gar nicht austauschen und es gäbe kein Forum.
Aber warum muss man das als Geschlechter bezeichnen?
Vielmehr trifft es die Wünsche und gesellschaftlichen Identifikationen, die Freiheit zu sein, wie man ist oder sich fühlt, ohne die Mehrheitsgesellschaft vor den Kopf zu stoßen. Es sollte als ein anderer Begriff gefunden werden.
Befindlichkeit finde ich ganz gut.
Und das ist nicht jeden Tag gleich. An vielen Tagen trage ich gerne meine Jeans, oft beneide ich meine Bürpkollegin um ihre Kleider, manchmal trage ich Rock oder Kilt, oder Mittelalterkostüm, aber wie fühle ich mich, oder wie ist meine Befindlichkeit? Oder meine Identifikation? Nun ich weiß ich habe einen männlichen Körper, mit dem wurde ich geboren und der bleibt mir so lange ich lebe. Ich kann diesen Körper nur unswesentlich verändern. Es hat Vorteile einen männlichen Körper zu haben, finde ich oft. Der Nachteil ist die soziale Einordnung und die damit kulturellen Beschränkungen, da gehe ich ja auch dagegen an.
Wirds jetzt klarer?
Was bedeutet es aber, dass die Gesellschaft, in der wir leben, Respekt entgegengebracht werden soll? Vermisst Du diesen Respekt bei Menschen, die für den Respekt an ihrer vom Mainstream abweichenden Identität eintreten?
In der Gesellschaft, in der ich lebe, wird ihnen dieser Respekt gewährt. Lebst Du in einer anderen Gesellschaft?
Deinen Absatz von der Dauerwelle zur Gleichberechtigung verstehe ich nicht. Kannst Du ihn bitte nochmal anders erklären
Zum Thema Respekt:
Es gibt in unserer Gesellschaft geschriebene Gesetze und wer sie bricht, in dem er Sachbeschädigung, Betrug, Körperverletzung, Diebstahl, Vergewaltigung, Mord begeht, hat in meinen Augen keinen Respekt verdient.
Es gibt auch ungeschriebene Gesetzte in unserer Gesellschaft:
Bsp. gegenseitige Rücksichtnahme, Umgang mit unbegleiteten Frauen, Grundordnung, Grundsauberkeit, achtsamer Umgang mit Dingen, die einem anvertraut werden....; Integration in die Gesellschaft, Nachbarschaft, usw, für beide Geschlechter.
Wer sich davon ausnimmt hat in meinen Augen auch keinen Respekt.
Und welche Geschichten ich gerade in diesem Jahr unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt bekommen habe, und welche ich selbst erlebt habe, decken sich oft mit Brüchen unserer Regeln, auf denen unser friedliches Zusammenleben basiert.
Da sehe ich die Integrationsmöglichkeiten als ziemlich erschöpft.
Zur Welle.
Welle ist für mich im Übertragenen Sinn eine Bewegung die sich aufbaut und auch wieder abebbt.
Im ersten Beispiel, meine geraden Haare, die ich mit einer Dauerwelle in Locken legen habe lassen, weil viele es zu der zeit getan haben. Diese Welle ebbte wieder ab, ich kenne heute keine Männer mehr die Dauerwelle tragen. Und meine persönlichen Locken wuchsen wieder heraus, so dass diese Bewegung ein Ende fand.
Es gab auch eine Well von Tätowierungen, die man Arschgeweih nannte, diese Welle ebbte auch schnell wieder ab. Kann aber trotzdem sein dass es noch Menschen gibt die sich so ein Tatoo machen lassen.
Vor üer 20 Jahren gabe s auch eine Welle von Männerrockträgern, ich erinnere mich noch an 30 Männer teils mit Partnerinnen, die um den Münchner Männerrockstammtisch saßen. War eine ungeheure Aufbruchstimmung damals, dennoch die Welle ebbte ab. Es gibt aber immer noch Männer im Rock.
Vor 10 Jahren begann eine Flüchtlingswelle, die aber nicht abebbte, dafür gibt es zahlreiche Gründe. Damit einher begann eine Welle von Wokeismus (obwohl ich ja Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme durchaus gut finde) und Genderismus, die ich und viele andere in ihre Ausprägung eben für viel zu überzogen halten.
Deshalb gibt es wohl derzeitig auch einen großen Meinungsumschwung.
Vielleicht ist die Welle also am brechen und ebbt demnächst ab.