Autor Thema: Analyse zum Stand der Männermode  (Gelesen 1404 mal)

Offline Holger Haehle

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Analyse zum Stand der Männermode
« am: 20.11.2024 06:01 »
Ein bemerkenswerter Artikel aus einem renomierten Esquire-Magazin mit Fakten und Logik zu Männer, Mode und Röcken. Hier mein Abstract zum englischen Originalartikel:

https://esquiresg.com/sharp-dress-man-gender-fluidity-fashion/

„Wir werden alle sterben. Also lasst uns Chaos anrichten.“ Mit diesen Worten beantwortete Brad Pitt auf dem roten Teppich 2022 die Frage, warum er einen Rock trug. Vielleicht wäre die bessere Frage gewesen: „Warum interessiert es jemanden?“ Während Geschlechtsidentität heute ein großes Diskussionsthema ist, wird die Trennung in Männer- und Frauenkleidung seit Jahrzehnten hinterfragt. Stars wie Mick Jagger und David Bowie brachen bereits in den 1960ern mit traditionellen Codes. Heute setzen Designer wie Haider Ackermann und Marken wie Zara oder Gucci auf „genderneutrale“ Kollektionen, die Kategorien wie Herren- und Damenmode bewusst ignorieren.

Eine jüngere Generation scheint diese Trends anzunehmen. Laut einer Studie von 2016 kauft weniger als die Hälfte von Generation Z Kleidung streng nach Geschlecht. Designer wie Nick Hart experimentieren mit avantgardistischen, geschlechtsunabhängigen Schnitten, während Labels wie LaneFortyFive „genderneutrale“ Mode als Ausdruck von Gleichberechtigung verstehen. Doch viele Marken stehen vor Herausforderungen: Körperformen und Größen bleiben unterschiedlich, und die Modeindustrie ist oft konservativ.

Trotz allem zeigt sich ein Wandel. Männer wie Harry Styles oder Brad Pitt tragen feminine Kleidung, ohne ihre Männlichkeit infrage zu stellen. Doch für viele bleibt dies ein Stilbruch, der als provokant wahrgenommen wird. Experten wie die Modedesignerin Jessica Glasscock vermuten, dass geschlechtsfreie Mode zwar ein Trend ist, die traditionellen Codes von Männer- und Frauenkleidung aber weiterhin stark verankert bleiben – zumindest, bis Kleidung als einfach nur „Kleidung“ angesehen wird.







Offline doppelrock

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Antw:Analyse zum Stand der Männermode
« Antwort #1 am: 20.11.2024 06:11 »
Die im Bericht gezeigten Bilder zeigen nicht "Die Männermode", sondern einzelne Promis, teils auf Gala-veranstaltungen, teils ältere Bilder. Haben also recht wenig mit der realen Männermode zu tun.
Ist Mode nicht das, was tatsächlich von vielen getragen wird?

Offline cephalus

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Antw:Analyse zum Stand der Männermode
« Antwort #2 am: 20.11.2024 07:44 »
Ist Mode nicht das, was tatsächlich von vielen getragen wird?

Mmn schon. Da hat sich aber sehr wenig bei den Männern getan, ausser, dass Abweichungen mehr Toleranz erfahren.

Mir ist kürzlich ein etwa 20 Jahre alter Ottokatalog in die Hände gefallen:
Fast alles was da für Männer angeboten wurde könnte man immer noch tragen ohne aufzufallen, anders als bei den Frauen.

Männer sind ja so nachhaltig  :P ::)

Für mich ist der Artikel insgesamt sehr zurückhaltend und konservativ gedacht/ geschrieben:

Zitat
Do men have a desire to push the boundaries of what they can wear? Maybe. But do men have a burning desire to push themselves so far they can wear a skirt to the office? Maybe not.”

Auch wenn der letzte Absat wohl leider stimmt, auch wenn viele von uns das so nicht mehr empfinden:

Zitat
“For the moment [for a man to wear distinctly female clothing] seems to me like a very intentional, spectacular act,” Glasscock agrees. “Once it’s not confrontational and just one of your wardrobe options, well then we’ll see."

Online Uckermärker

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Antw:Analyse zum Stand der Männermode
« Antwort #3 am: 21.11.2024 23:53 »
Da war man um 1700 in Oschatz (zwischen Leipzig und Dresden) schon viel weiter. Da gehörte der Rock am Mann zur allgemeinen anerkannten Tracht:

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Junggesell und Jungfrau
in Alltags-Habit


Weitere Bilder hier:
https://www.oschatz-damals.de/Trachten.html

Die Bilder hatte meine Frau heute entdeckt  ;)

VG
Jens
 
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