Moinsen zusammen!
Ein Jahr ist vergangen seit diesem Ereignis,
https://www.rockmode.de/index.php?topic=9465.0deswegen fange ich mal einen neuen Faden an.
Dieses Jahr war ich nur an einem Tag auf dem WGT, und zwar gleich am ersten Tag zum viktorianischen Picknick.
Dafür hatte ich nämlich ein sehr gut passendes Outfit in meinem Fundus, welches ich bekanntermaßen auch im sogenannten Alltag trage.
Es ist dieses hier:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=9613.msg190597#msg190597Ergänzt mit einer schwarzen Strumpfhose und schwarzen Schuhen. Damit war ich bestens gerüstet, um mich unter die wunderschön gekleideten Menschen im Clarapark zu mischen.
Die Entscheidung, überhaupt nach Leipzig zu fahren, haben wir (meine Frau und ich) uns bis auf den letzten Drücker aufgehoben. Erst als am Abend vorher die Wettervorhersage halbwegs brauchbares Wetter versprach, haben wir uns entschlossen, Freitagmorgen mit dem erstbesten Zug loszufahren, quasi kurz vor dem Beginn des Hauptreiseverkehrs zum langen Wochenende. Kurz vor 10 waren wir in Leipzig, weit vor Beginn des Picknicks. So hatten wir genug Zeit, um zum "Café Maitre" zu laufen, den reservierten Tisch einzunehmen und ausgiebig zu frühstücken. Von der "Schwarzen Szene" war am Vormittag in der Stadt erstaunlich wenig zu sehen, überhaupt war die Innenstadt recht menschenleer. Das hatte den Vorteil, daß ich mich recht unbehelligt bewegen konnte, ohne ständig fotografiert zu werden .... noch ....
Nach dem Frühstück sind wir dann erstmal zurück in die Stadt gelaufen, um dort postwendend nach links abzubiegen in Richtung Clarapark. Langsam konnte man nun doch erkennen, welche Veranstaltung einen da erwartete. Die Zahl der schön und meistens schwarz gekleideten Menschen nahm sichtbar zu. Kurz nach zwei waren wir dann am Ort des Geschehens, und es war auf einmal proppenvoll. Am Teich mit der Fontäne fuhren grad die zwei Oldtimer vor, die schon letztes Jahr zum gleichen Anlaß anwesend waren. Das waren natürlich treffliche Fotomotive, die sofort gestürmt wurden und man brauchte sich nur am Rand hinstellen und die posierenden und fotografierenden Menschen beobachten. Allein das war ein großer Spaß. Und von da an hatte ich auch fast keine Ruhe mehr. Der kurze Weg vom Teich zur Picknick-Wiese zog sich schon ziemlich hin, weil ich alle paar Meter gefragt wurde, ob ich fotografiert werden dürfte. Mal alleine, mal zusammen mit den Begleitern der jeweiligen Fotografen. Es war schon lustig. Und so ging das dann die ganze Zeit lang, bis zum Ende des Picknicks. Ich weiß nicht, wie oft ich fotografiert wurde. Wenn ich sage, geschätzt bestimmt 150 bis 180 mal, dann bewegt sich das eher am unteren Ende der Skala.
Das war aber noch lange nicht die Show des Tages ... denn die kam, als uns zufälligerweise Albis und seine Frau über den Weg liefen. Mein recht stoffreiches Outfit wurde auf einmal zu Makulatur und wirkte geradezu winzig im Vergleich zu Albis´ gigantischem Reifrock. Der stellte alles in den Schatten, nicht nur den Kreis von drei Metern Durchmesser, der von dem Rock bedeckt wurde, sondern so ziemlich alle Outfits, die an diesem Tag zu sehen waren. Mir fällt ja selten die Kinnlade runter, aber da war es mal wieder soweit. Und wärend wir da mitten in der Menge standen und klönschnackten, wurden wir permanent fotografiert und gefilmt. Irgendwann haben wir uns dann wieder getrennt und ich habe mit meiner Frau den Rundgang über das Picknick fortgesetzt. Natürlich waren wir trotz allem nur eine Rand-Erscheinung, ein kleiner Teil des Ganzen, denn die eigentliche Show boten die vielen "echten" Gothics in ihren wirklich hinreißenden Outfits und den mit Hingabe angerichteten Tafeln und Tischen und Decken. Ich staune immer wieder, was da alles aufgefahren wird ...
Gegen Ende haben wir an der Fontäne noch eine Steampunk-Gruppe aus dem Fränkischen getroffen, die ich durch eine zufällige Begegnung vor ein paar Monaten in Würzburg kennengelernt habe. Hier wurden noch ein paar Fotos geschossen und dann haben wir uns auf den Rückweg in die wieder erstaunlich wenig bevölkerte Innenstadt gemacht. Nach einem Essen bei Peter Pane ging es mit dem ICE wieder nach Hause. Mit Böschungsbrand und Zug-Umleitung und zwei Stunden späterer Heimkehr. Aber das hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen und dem ereignisreichen Tag keinen Abbruch getan.
Auf der Hinfahrt kam übrigens eine Frau auf mich zu und erzählte mir, daß sie mich schonmal in Berlin gesehen habe und mein Outfit sehr bewundert habe ... So klein ist die Welt.
Soweit in Kürze. Ich habe bestimmt ein paar Highlights vergessen, es waren derer einfach irre viele.
Fotos folgen eventuell noch.
Viele Grüße,
Lars