Autor Thema: Kinder  (Gelesen 30577 mal)

Offline Gatito

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Re:Kinder
« Antwort #45 am: 15.11.2004 12:57 »
hola,

also beim Lesen der letzten Postings fiel öfters das Wort Angst. Aus eigener Erfahrung (und meinen Semestern in Psychologie) stelle ich mir nun die Frage, ob man Personen die "Angst haben sichtbar einen Rock zu tragen" nicht mal den Vorschlag machen sollte, diese Angst therapeutisch zu behandeln.

Nein, das hat nichts mit durchgeknallt etc. zu tun.

Aber es muß doch ein Leidensdruck entstehen, wenn ich hier öfters lese "Ich habe Angst wenn meine PArtnerin auf mich -den komischen Mann in Rock- angesprochen wird.

Höchst bedauerlich, wenn wir uns so von der MEinung anderer abhängig machen. Langsam wundere ich mich, was der Unterschied zwischen Männern wie Ferdi und Heinz zu anderen (vorsichtshalber lieber keine Namen) ist.

Also ich gaaube, dazu mache ich heute Abend einen neuen Thread auf. Uni ruft....

adios, Gatito
Vielleicht müssen wir erst das loslassen was wir waren um das zu werden was wir sein werden. Carrie Bradshaw

Offline Skirttrender

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Re:Kinder
« Antwort #46 am: 16.11.2004 12:29 »
.....Personen die "Angst haben sichtbar einen Rock zu tragen"  

"Ich habe Angst wenn meine Partnerin auf mich -den komischen Mann in Rock- angesprochen wird."

Die Ängste kommen IMO aus zwei Gründen:

-Die Abhängigkeit von der Gesellschaft: Geld/Einkommen, Beruf, soziale Kontakte usw. ...und die Angst, daß zu verlieren.

-Die Angst aufgrund eigener Unsicherheit, und dies aufgrund der eigenen, noch-nicht-so-groß-entwickelten Emanzipation.

Das lernt man nicht sofort auf einmal, daß muß man lernen und üben. So wie Fahrrad fahren, Inline Skater fahren u.ä.
Der Eine wackelt zaghaft, und der Andere flitzt herum und macht Kunststücke. Nicht Jeder ist gleich Super-Champion.

Der Eine probiert es mit einem Wickelrock am Sommerstrand, der Andere stolziert im rosa Mini mit High Heels durch die Innenstadt. Beide verdienen Bewunderung und Anerkennung, weil sie jeweils daß können, was sie sich innerlich erarbeitet haben.

Gruß

Skirtrtender


....eigentlich sollte ich was arbeiten, aber jetzt poste ich halt lieber.....

Offline Edelweiss

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Re:Kinder
« Antwort #47 am: 16.11.2004 12:42 »
Hallo Ferdi,

ich gebe Dir Recht, dass ausgerechnet die Mitglieder bzw. deren Kinder jener bekannten Religion sich darüber lustig machen. Und gleichzeitig verstehe ich das überhaupt nicht. Den gerade in dieser Religion ist mehr noch als bei uns das Tragen von Männerkleidern üblich und nicht nur bei "kirchlichen" Würdenträgern wie bei uns.

Viele Grüsse
Edelweiss
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Offline Gatito

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Re:Kinder
« Antwort #48 am: 16.11.2004 17:50 »
Skirttrender:

Also bei allen Versuchen im Rock in die Öffentlichkeit zu gehen, sitzt der größte Unterdrücker in eigenen Hirn. Ich erinnere mich noch, was für Horrorszenarios ich mir ausgemalt habe.

Passiert ist in dieser Hinsicht nichts.

adios, Gatito
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JuergenB

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Re:Kinder
« Antwort #49 am: 16.11.2004 22:11 »
Hallo Edelweiß, hola Gatito,

da habt Ihr beide Recht:

Das erste Mal im Rock war bei mir in einem langen schwarzen Herrenrock, 300 Kilometer von daheim, und insgesamt auf estrem maskulin getrimmt. Dabei hatte ich Schiß bis zum Anschlag.

Keine der Befürchtungen ist eingetroffen. Stattdessen kommt eine Oma auf mich zu, ergreift mit beiden Händen meine Rechte und sagt "Endlich mal ein kerl der sich traut!" So wurde ich von Mal zu Mal mutiger, und jedesmal kamen mehr Komplimente.

Das beweist einerseits Deine Aussage, Gatito, daß man sich selber am meisten im Weg steht, und andererseits Deine aussage, Edelweiß, daß man sich diese Freiheit Stück für Stück erarbeiten muß.

Die bisherige Krönung habe ich gestern erlebt, kann ich aber wegen möglicher rechtlicher Konsequenzen jetzt noch nicht kundtun. (Rechtlich hat nur mit arbeitsrechtlich zu tun, aber absolut nichts mit Rock!) Sobald mein Beschäftigungsverhältnis geklärt ist, kommt das nach.

Gruß
JürgenB

Offline Gatito

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Re:Kinder
« Antwort #50 am: 16.11.2004 22:52 »
hola Jürgen,

es gibt bestimmt viele Wege zum Ziel. Ich reagiere nur dann verwundert, wenn Rückstecken als personlicher Freiraum zur Entwicklung lackiert wird.

Als einziger Vergleich hält mir nur das militärische Wort für Frontbegradigung ein.

adios, Gatito
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Offline Ben

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Re:Kinder
« Antwort #51 am: 17.11.2004 01:53 »
Hallo,

nachdem mein "Spezialgebiet" Kindergarten angesprochen wurde, ein paar Sätze dazu von mir:
Ich weiß nicht, um was für einen Kindergarten es sich handelt, und was für Erzieherinnen dort arbeiten. Aber daß Erzieherinnen das Jugendamt (wo im übrigen nicht nur Radikalfeministinnen arbeiten) kontaktieren, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Natürlich kann man dramatisieren, damit eine Institution wie das Jugendamt sich einer harmlosen Sache annimmt. Aber ein rocktragender Vater darf kein Anlaß sein, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Ich erwarte von einer Erzieherin (also auch von mir) wenn Unklarheiten bestehen, daß die betroffene Person erst einmal befragt wird (oder meinetwegen auch die Mutter). Dazu gibt es den Rahmen der im Vorfeld terminierten Elterngespräche (die man auch als Eltern einfordern kann).

Daß im Kindergarten die Kinder untereinander darüber reden, darauf sollte man sich einstellen. Und auch so ein Thema kann man im Kindergarten im Rahmen eines Projekts ausbauen, indem nan zum Beispiel die Kleidungsstile verschiedener Kulturen und Epochen aufzeigt. Und da kann man als rocktragender Vater ja auch Material / Wissen beisteuern...

Gruß
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Offline Gatito

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Re:Kinder
« Antwort #52 am: 17.11.2004 14:20 »
hola Collantix:

Der Unterschied zwischen deinen Posting und anderen:

Die einen liefern gleich den 100%igen Ausgang was passieren wird. Da findet keinerlei analytisches Denken statt. Das ist fast mit "ich traue mich niemals in Rock in die Öfeentlichkeit" Ding gleichzusetzen: Die perfekte Schwarzmalerei.

adios, Gatito
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Offline Ben

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Re:Kinder
« Antwort #53 am: 17.11.2004 22:46 »
Hallo Gatito,

ich glaube, was uns routinierte Rockträger von anderen unterscheidet, ist der Umstand, daß wir die wenigen, wirklich negativen Reaktionen an einer Hand abzählen können und viele positive Erlebnisse im Rock hatten. Vielleicht fehlt einfach ein Stück die Vorstellungskraft, daß es den meisten wurscht ist, was andere anhaben.

Und was das konkrete Beispiel Kindergarten betrifft: (präsente) Väter sind hier immer noch in der Minderheit, Elternabende sind in den meisten Fällen ein Fall für die Mütter. Väter scheinen da wohl einfach Berührungsängste zu haben. Und in einem Umfeld, in dem man sich unsicher / unwohl fühlt, wird man wohl noch mehr versucht sein, nicht aufzufallen.

Gruß
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Re:Kinder
« Antwort #54 am: 18.11.2004 02:08 »
hola Collantix:

Frei nach dem Motto: Was nicht tötet härtet ab! :-)

Gatito
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JuergenB

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Re:Kinder
« Antwort #55 am: 18.11.2004 18:49 »
(präsente) Väter sind hier immer noch in der Minderheit, Elternabende sind in den meisten Fällen ein Fall für die Mütter.

Hallo Collantix,

stimmt absolut! Egal ob Elternabend, Herbstfest, oder einfach nur die Kleine in den Kindergarten bringen bzw abholen ... bislang habe ich erst einen einzigen anderen Vater gesehen, und das bei 125 Kindern.

Gruß
JürgenB


 

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