Ich finde das nicht gut.
In 60 Jahren wird Deutsch nur noch Folklore sein.
Ich finde nicht gut, wenn Du in Deinem eigenen Land im normalen Umgang mit Mitmenschen immer häufiger gezwungen wirst, nicht mehr Deine eigene Sprache zu sprechen.
Mittlerweile finden ja die meisten Vorlesungen an Hochschulen in Englisch statt. Sicher, Englisch ist die wichtigste Verkehrssprache und es ist sehr hilfreich, Deine Fachbegriffe auch in Englisch aus dem Effeff zu beherrschen.
Andererseits gibt es viele Fachbegriffe, deren deutsche Entsprechung in Vergessenheit gerät oder bei neuen Begriffen erst gar keine deutschen mehr geschaffen werden.
Wenn Du dann mal im normalen Austausch mit Mitmenschen die Begriffe 'Magnetfluss', 'Verlustfaktor', 'Zellenbezug', 'Schlupf', 'bedingte Formatierung' nicht mehr in deutscher Bezeichnung parat hast, dann musst Du sie umschreiben oder eben die englischen Ausdrücke benutzen, worunter sich der Fachfremde dann noch viel weniger vorstellen kann. Irgendwann gehen die deutschen Begriffe verloren oder werden erst gar nicht mehr gebildet, dann verliert der Rest der deutschen Wörter zur Satzbildung zunehmend an Bedeutung.
In Dänemark werden sicherlich die Kinder vor der Einschulung schon perfekt Englisch können, weil die wenigsten Serien und Filme in Dänisch synchronisiert sein dürften. Das Umswitchen in Englisch dürfte ein wahres Kinderspiel sein bei der jüngeren dänischen Bevölkerung. Aber das Einsickern der internationalen Verkehrssprache in noch mehr Lebensbereiche des Alltags dürfte Dänisch noch stärker in die Mangel nehmen als Deutsch.
Am Ende dürften die letzten deutschen Sprachinseln nur noch die Schweiz, die Steiermark und Berchtesgaden sein...